Textnachweis ab: 1.11.2010
Auf Grund des § 14 Absatz 2 in Verbindung mit Absatz 3 Satz 1 des Seeaufgabengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Juli 2002 (BGBl. I S. 2876), von denen § 14 Absatz 2 durch Artikel 319 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, verordnet das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nach Anhörung der Küstenländer:
(1) Für die Leistungen der Kanalsteurer auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind die in der Anlage aufgeführten Entgelte zu entrichten. Sie gelten jeweils für eine aus zwei Kanalsteurern bestehende Kanalsteurerrotte. Für Schiffe, die nur mit einem Kanalsteurer besetzt werden, werden die Entgelte nach den Nummern 1.1 und 1.2 der Anlage um 15 Prozent und die Entgelte nach den Nummern 2, 3 und 5 bis 10 der Anlage um 50 Prozent ermäßigt. Für Schiffe, die auf Grund ihrer Abmessungen auf den Fahrtstrecken zwischen Brunsbüttel und Rüsterbergen keiner Besetzung durch Kanalsteurer bedürfen, werden die Entgelte nach Nummer 1.1 der Anlage um 47 Prozent ermäßigt. Die Entgelte werden von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord eingezogen.
(2) Die Entgelte werden von demjenigen, der diese Leistung im eigenen oder fremden Namen veranlasst, erhoben. Entgeltschuldner ist auch der Eigentümer des Schiffes. Mehrere Schuldner haften als Gesamtschuldner.
(3) Zahlungen sind in Euro zu leisten. Bruchteile eines Euro werden unter 0,50 Euro nach unten abgerundet und ab 0,50 Euro nach oben aufgerundet. Die Entgelte werden mit Rechnungserteilung fällig. Sie sind ab dem 15. Tag nach Fälligkeit nach den Vorschriften der §§ 288 und 247 des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu verzinsen. § 286 Absatz 4 des Bürgerlichen Gesetzbuchs findet entsprechend Anwendung.
(4) Der Anspruch auf Zahlung der Kanalsteurerentgelte verjährt nach drei Jahren. Die Verjährungsfrist beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem der Anspruch entstanden ist. Im Übrigen finden die Vorschriften über die Verjährung des Bürgerlichen Gesetzbuchs Anwendung.
(5) Für die Berechnung der Kanalsteurerentgelte ist für ein Seeschiff der Internationale Schiffsmessbrief (1969) und für Binnenschiffe der amtliche Eichschein vorzulegen. Können der Schiffsmessbrief oder der Eichschein nicht vorgelegt werden, wird
bei Seeschiffen und anderen nicht vermessenen Fahrzeugen die Bruttoraumzahl und
bei Binnenschiffen und anderen nicht geeichten Fahrzeugen
a) die Tragfähigkeit in Tonnen bei Güter transportierenden Fahrzeugen oder
b) die Wasserverdrängung in Tonnen bei anderen Fahrzeugen
von einem von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord bestimmten Sachverständigen oder der Schiffsvermessungsbehörde geschätzt. Die Kosten der Schätzung hat der zur Zahlung der Kanalsteurerentgelte Verpflichtete zu tragen.
(6) Bei der Bemessung der Kanalsteurerentgelte werden als Bruttoraumzahl zugrunde gelegt:
bei Seeschiffen die Bruttoraumzahl nach dem Internationalen Schiffsmessbrief (1969) nach der Anlage II des Internationalen Schiffsvermessungs-Übereinkommens von 1969 (BGBl. 1975 II S. 65); bei lukendeckellosen Containerschiffen, bei denen das reduzierte Vermessungsergebnis nach der MSC.234(82)- Resolution von der Schiffsvermessungsbehörde bescheinigt ist, die reduzierte Bruttoraumzahl; bei Ro-Ro-Schiffen, Passagier-Autofähren und Autotransportern die um 15 Prozent reduzierte Bruttoraumzahl nach dem Internationalen Schiffsmessbrief (1969);
bei Tankschiffen, bei denen das um den Raumgehalt der getrennten Wasserballasttanks verminderte Vermessungsergebnis von der Schiffsvermessungsbehörde nach den IMO-Resolutionen A.388(X), A.722(17) oder A.747(18) bescheinigt ist, die verminderte Bruttoraumzahl;
bei Binnenschiffen die Hälfte der im Eichschein ausgewiesenen Tragfähigkeit in Tonnen;
bei Marinefahrzeugen, für die keine Schiffsmessbriefe ausgestellt sind, die Wasserverdrängung in Tonnen;
bei anderen Fahrzeugen, die nicht vermessen und nicht geeicht sind, die nach Absatz 5 Satz 2 geschätzten Bruttoraumzahl oder Tonnen;
bei Schlepp- und Schubverbänden die Summe der nach den Nummern 1 bis 5 ermittelten Bruttoraumzahl oder Tonnen aller Fahrzeuge des Verbandes.
Diese Verordnung tritt am 1. November 2010 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Kanalsteurertarifordnung vom 29. März 1977 (BAnz. Nr. 63 vom 31. März 1977), die zuletzt durch die Verordnung vom 25. August 2004 (BAnz. S. 19493) geändert worden ist, außer Kraft.
(Fundstelle: BAnz. 2010 Nr. 165 S. 3646 - 3647)
Es sind zu entrichten für
1.1 auf der Fahrtstrecke von der Eingangsschleuse bis zur Endschleuse
* * bei einer Bruttoraumzahl
* bei einer Bruttoraumzahl
* * von
* bis
* Euro
* von
* bis
* Euro
* * 0 –
* 500
* 648
* 2401 –
* 2500
* 722
* * 501 –
* 600
* 652
* 2501 –
* 2600
* 726
* * 601 –
* 700
* 654
* 2601 –
* 2700
* 728
* * 701 –
* 800
* 656
* 2701 –
* 2800
* 730
* * 801 –
* 900
* 659
* 2801 –
* 2900
* 737
* * 901 –
* 1000
* 664
* 2901 –
* 3000
* 745
* * 1001 –
* 1100
* 667
* 3001 –
* 3250
* 753
* * 1101 –
* 1200
* 674
* 3251 –
* 3500
* 763
* * 1201 –
* 1300
* 679
* 3501 –
* 3750
* 765
* * 1301 –
* 1400
* 683
* 3751 –
* 4000
* 776
* * 1401 –
* 1500
* 689
* 4001 –
* 4250
* 777
* * 1501 –
* 1600
* 696
* 4251 –
* 4500
* 784
* * 1601 –
* 1700
* 699
* 4501 –
* 4750
* 799
* * 1701 –
* 1800
* 702
* 4751 –
* 5000
* 809
* * 1801 –
* 1900
* 711
* 5001 –
* 5250
* 812
* * 1901 –
* 2000
* 712
* 5251 –
* 5500
* 823
* * 2001 –
* 2100
* 713
* 5501 –
* 5750
* 831
* * 2101 –
* 2200
* 715
* 5751 –
* 6000
* 840
* * 2301 –
* 2300
* 716
* 6001 –
* 6250
* 845
* * 2301 –
* 2400
* 718
* 6251 –
* 6500
* 849
* * 6501 –
* 6750
* 862
* 16501 –
* 17000
* 1170
* * 6751 –
* 7000
* 874
* 17001 –
* 17500
* 1186
* * 7001 –
* 7250
* 883
* 17501 –
* 18000
* 1208
* * 7251 –
* 7500
* 897
* 18001 –
* 18500
* 1224
* * 7501 –
* 7750
* 908
* 185501 –
* 19000
* 1245
* * 7751 –
* 8000
* 912
* 19001 –
* 19500
* 1266
* * 8001 –
* 8250
* 915
* 19501 –
* 20000
* 1283
* * 8251 –
* 8500
* 919
* 20001 –
* 20500
* 1288
* * 8501 –
* 8750
* 922
* 20501 –
* 21000
* 1307
* * 8751 –
* 9000
* 933
* 21001 –
* 21500
* 1323
* * 9001 –
* 9250
* 941
* 21501 –
* 22000
* 1343
* * 9251 –
* 9500
* 953
* 22001 –
* 22500
* 1361
* * 9501 –
* 9750
* 963
* 22501 –
* 23000
* 1376
* * 9751 –
* 10000
* 968
* 23001 –
* 23500
* 1384
* * 10001 –
* 10250
* 972
* 23501 –
* 24000
* 1409
* * 10251 –
* 10500
* 978
* 24001 –
* 24500
* 1434
* * 10501 –
* 10750
* 988
* 24501 –
* 25000
* 1458
* * 10751 –
* 11000
* 999
* 25001 –
* 25500
* 1469
* * 11001 –
* 11250
* 1014
* 25501 –
* 26000
* 1481
* * 11251 –
* 11500
* 1024
* 26001 –
* 26500
* 1492
* * 11501 –
* 11750
* 1037
* 26501 –
* 27000
* 1507
* * 11751 –
* 12000
* 1049
* 27001 –
* 27500
* 1518
* * 12001 –
* 12500
* 1052
* 27501 –
* 28000
* 1535
* * 12501 –
* 13000
* 1055
* 28001 –
* 28500
* 1551
* * 13001 –
* 13500
* 1063
* 28501 –
* 29000
* 1565
* * 13501 –
* 14000
* 1074
* 29001 –
* 29500
* 1592
* * 14001 –
* 14500
* 1093
* 29501 –
* 30000
* 1609
* * 14501 –
* 15000
* 1109
* für jede weitere angefangene 500
*
* * 15001 –
* 15500
* 1112
*
* * 15501 –
* 16000
* 1132
* über 30000
*
* 17
* * 16001 –
* 16500
* 1151
* höchstens jedoch
* 2200
1.2 auf Teilen der Fahrtstrecke für jede angefangene
* * Fahrtstrecke von 10 Kilometern
* 12 vom Hundert,
* * höchstens
* 100 vom Hundert
des Betrages nach Nummer 1.1
die Wartezeit an Bord bis zur Abfahrt des Fahrzeugs, wenn die Abfahrt aus nicht revierbedingten Gründen verzögert wird, nach Ablauf einer Stunde für jede weitere
* angefangene Stunde
die Zeit der Fahrtunterbrechung, wenn das Fahrzeug aus nicht revierbedingten Gründen ankert oder festmacht,
* für jede angefangene Stunde
die Tätigkeit bei den notwendigen
* Manövern in Fällen der Nummer 3
die Wartezeit an Bord des Fahrzeugs, wenn die Abfahrt oder Fortsetzung der Fahrt aus revierbedingten Gründen verzögert wird, nach Ablauf von zwei Stunden
* für jede weitere angefangene Stunde
die Wartezeit nach beendeter Tätigkeit bis zum Verlassen des Fahrzeugs, wenn der oder die Steurer auf Wunsch der Schiffsführung an Bord bleiben,
* für jede angefangene Stunde
den Weg zwischen der Einsatzstation und dem Liegeplatz des Fahrzeugs außerhalb der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals
7.1 im Bereich der Binnenhäfen von Brunsbüttel und Kiel-Holtenau sowie an
* * der Anlegebrücke der Bunkerstation Projensdorf
* 18 Euro,
7.2 * * im übrigen Bereich des Nord-Ostsee-Kanals
* 27 Euro,
den vergeblichen Weg, wenn der oder die Kanalsteurer aus anderen als revierbedingten Gründen nicht an Bord genommen
* oder vor Aufnahme ihrer Tätigkeit wieder entlassen werden
die Zeit der Abwesenheit von der Einsatzstation in Fällen der Nummer 8, wenn das Fahrzeug außerhalb der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals liegt,
* für jede angefangene Stunde
das Fehlen einer angemessenen
* Bordunterkunft ein Ausgleich in Höhe von
Außerdem sind die Fahrtauslagen in Fällen der Nummern 7 und 8 zu erstatten.
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