Deutsche Bundesgesetze und -verordnungen

Seeschiffahrtsstraßen-Ordnung (SeeSchStrO 1971)

Ausfertigungsdatum
1971-05-03
Fundstelle
BGBl I: 1971, 641
Neugefasst durch
Bek. v. 22.10.1998 I 3209; 1999 I 193;
Zuletzt geändert durch
Art. 1 V v. 8.3.2012 I 483

Erster Abschnitt - Allgemeine Bestimmungen

§ 1 Geltungsbereich

(1) Die Verordnung gilt auf den Seeschiffahrtsstraßen mit Ausnahme der Emsmündung, die im Osten durch eine Verbindungslinie zwischen dem Pilsumer Watt (53 Grad 29' 08" N; 07 Grad 01' 52" O), Borkum (53 Grad 34' 06" N; 06 Grad 45' 31" O) und dem Schnittpunkt der Koordinaten 53 Grad 39' 35" N; 06 Grad 35' 00" O begrenzt wird. Seeschiffahrtsstraßen im Sinne dieser Verordnung sind

  1. die Wasserflächen zwischen der Küstenlinie bei mittlerem Hochwasser oder der seewärtigen Begrenzung der Binnenwasserstraßen und einer Linie von drei Seemeilen Abstand seewärts der Basislinie,

  2. die durchgehend durch Sichtzeichen B.11 der Anlage 1 begrenzten Wasserflächen der seewärtigen Teile der Fahrwasser im Küstenmeer.

Darüber hinaus sind Seeschiffahrtsstraßen im Sinne dieser Verordnung die Wasserflächen zwischen den Ufern der nachstehend bezeichneten Teile der angrenzenden Binnenwasserstraßen:

  1. Weser bis zur Nordwestkante der Eisenbahnbrücke in Bremen mit den Nebenarmen Schweiburg, Rechter Nebenarm, Rekumer Loch;

  2. Lesum und Wümme bis zur Ostkante der Franzosenbrücke in Borgfeld;

  3. Hunte bis zum Hafen Oldenburg einerseits und bis 140 Meter unterhalb der Amalienbrücke in Oldenburg andererseits;

  4. Elbe bis zur unteren Grenze des Hamburger Hafens bei km 638,98 rechtes Ufer (Tinsdal) und km 633,35 linkes Ufer (Finkenwerder) mit der Wischhafener Süderelbe (von km 8,03 bis zur Mündung in die Elbe), dem Ruthenstrom (von km 3,75 bis zur Mündung in die Elbe) und der Bützflether Süderelbe (von km 0,69 bis zur Mündung in die Elbe);

  5. Oste bis 210 m oberhalb der Achse der Straßenbrücke über das Ostesperrwerk (km 69,360);

  6. Freiburger Hafenpriel bis zur Ostkante der Deichschleuse in Freiburg an der Elbe;

  7. Schwinge bis zur Nordkante der Salztorschleuse in Stade;

  8. Lühe bis zum Unterwasser der Au-Mühle in Horneburg;

  9. Este bis zum Unterwasser der Schleuse Buxtehude;

  10. Stör bis 46 m oberhalb des Pegel Rensing;

  11. Krückau bis zur Südwestkante der im Verlauf der Straße Wedenkamp liegenden Straßenbrücke in Elmshorn;

  12. Pinnau bis zur Westkante der im Verlauf der Elmshorner Straße liegenden Straßenbrücke in Pinneberg;

  13. Eider bis Rendsburg und Sorge bis zur Südwestkante der im Verlauf der Bundesstraße 202 liegenden Straßenbrücke an der Sandschleuse;

  14. Gieselaukanal;

  15. Nord-Ostsee-Kanal - einschließlich Audorfer See und Schirnauer See - von der Verbindungslinie zwischen den Molenköpfen in Brunsbüttel bis zu der Verbindungslinie zwischen den Einfahrtsfeuern in Kiel-Holtenau mit Borgstedter See mit Enge, Flemhuder See und Achterwehrer Schiffahrtskanal;

  16. Trave bis zur Nordwestkante der Eisenbahnhubbrücke in Lübeck mit Pötenitzer Wiek und Dassower See;

  17. Warnow bis zur Südkante der Eisenbahnbrücke Rostock-Stralsund;

  18. Ryck bis zur Ostkante der Steinbecker-Brücke in Greifswald;

  19. Uecker bis zur Südwestkante der Straßenbrücke in Ueckermünde.

(2) Auf den Wasserflächen zwischen der seewärtigen Begrenzung im Sinne des Absatzes 1 Satz 2 und der seewärtigen Begrenzung des Küstenmeeres sind lediglich § 2 Abs. 1 Nr. 3, Nr. 13 Buchstabe b, Nr. 22 bis 25 und 27, die §§ 3, 4, 5, 7 und § 32 Abs. 3, § 35 Abs. 1 und 2 sowie die §§ 55 bis 61 anzuwenden.

(3) Die Verordnung gilt im Bereich der Seeschiffahrtsstraßen, auch auf den bundeseigenen Schiffahrtsanlagen, den dem Verkehr auf den Bundeswasserstraßen dienenden Grundstücken und in den öffentlichen bundeseigenen Häfen.

(4) Im Geltungsbereich dieser Verordnung gelten die Internationalen Regeln von 1972 zur Verhütung von Zusammenstößen auf See - Kollisionsverhütungsregeln (Anlage zu § 1 der Verordnung zu den Internationalen Regeln von 1972 zur Verhütung von Zusammenstößen auf See vom 13. Juni 1977 - (BGBl. I S. 813), zuletzt geändert durch Artikel 4 Nr. 6 der Verordnung vom 7. Dezember 1994 (BGBl. I S. 3744), in der jeweils für die Bundesrepublik Deutschland geltenden Fassung, soweit diese Verordnung nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt.

(5) Die Wasserflächen und Seegebiete, die vom Geltungsbereich dieser Verordnung (§ 1 Abs. 1 bis 3) erfaßt werden, sind aus der als Anlage III zu dieser Verordnung beigefügten Karte ersichtlich.

§ 2 Begriffsbestimmungen

(1) Für diese Verordnung gelten die Begriffsbestimmungen der Regeln 3, 21 und 32 der Kollisionsverhütungsregeln; im übrigen sind im Sinne dieser Verordnung:

  1. Fahrwasser

    die Teile der Wasserflächen, die durch die Sichtzeichen B.11 und B.13 der Anlage 1 begrenzt oder gekennzeichnet sind oder die, soweit dies nicht der Fall ist, auf den Binnenwasserstraßen für die durchgehende Schiffahrt bestimmt sind; die Fahrwasser gelten als enge Fahrwasser im Sinne der Kollisionsverhütungsregeln;

  2. Steuerbordseiten der Fahrwasser

    die Seiten, die bei den von See einlaufenden Fahrzeugen an Steuerbord liegen. Verbindet ein Fahrwasser zwei Meeresteile oder zwei durch Gründe voneinander getrennte Wasserflächen, so gilt als Steuerbordseite eines Fahrwassers die Seite, die von den Fahrzeugen an Steuerbord gelassen wird, wenn sie aus westlicher Richtung kommen, das heißt von Nord (einschließlich) über West bis Süd (ausschließlich). Ist ein solches Fahrwasser stark gekrümmt, so ist die am weitesten nördlich liegende Einfahrt für das gesamte zusammenhängende Fahrwasser maßgebend;

  3. Reeden

    durch Sichtzeichen B.14 der Anlage I gekennzeichnete, nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachte oder in den Seekarten eingetragene Wasserflächen zum Ankern;

  4. schwimmende Geräte

    manövrierbehinderte Fahrzeuge im Sinne von Regel 3 Buchstabe g der Kollisionsverhütungsregeln auch dann, wenn sie nicht in Fahrt sind, insbesondere Kräne, Rammen, Hebefahrzeuge einschließlich ihres schwimmenden Zubehörs;

  5. schwimmende Anlagen

    schwimmende Einrichtungen, die gewöhnlich nicht zur Fortbewegung bestimmt sind, insbesondere Docks und Anlegebrücken; sie gelten im Falle der Überführung als Fahrzeuge im Sinne dieser Verordnung und im Sinne von Regel 24 Buchstabe g der Kollisionsverhütungsregeln;

  6. außergewöhnliche Schwimmkörper

    einzelne oder zu mehreren zusammengefaßte schwer erkennbare, teilweise getauchte oder nicht über die Wasseroberfläche hinausragende Fahrzeuge und Gegenstände, die im Wasser fortbewegt werden sollen, insbesondere Hölzer, Rohre, Faltbehälter, Sinkstücke oder ähnliche Schwimmkörper. Im Falle ihrer Fortbewegung gelten sie als geschleppte Fahrzeuge oder Gegenstände im Sinne von Regel 24 Buchstabe g der Kollisionsverhütungsregeln;

  7. Schleppverbände

    die Zusammenstellung von einem oder mehreren schleppenden Maschinenfahrzeugen (Schlepper) und einem oder mehreren dahinter oder daneben geschleppten Anhängen, die keine oder keine betriebsbereite Antriebsanlage besitzen oder in ihrer Manövrierfähigkeit eingeschränkt sind; Motorsportfahrzeuge, die andere Sportfahrzeuge schleppen, gelten nicht als schleppende Maschinenfahrzeuge im Sinne der Kollisionsverhütungsregeln;

7a. Maschinenfahrzeuge mit Schlepperhilfe

ein manövrierfähiges Maschinenfahrzeug mit betriebsklarer Maschine in
Fahrt, das sich eines oder mehrerer Schlepper zur Unterstützung
bedient (bugsieren); es gilt als ein allein fahrendes
Maschinenfahrzeug im Sinne von Regel 23 Buchstabe a der
Kollisionsverhütungsregeln;
  1. Schubverbände

    eine starre Verbindung von Fahrzeugen, von denen sich mindestens eines vor dem oder den Fahrzeugen mit Maschinenantrieb befindet, das oder die den Verband fortbewegen und als "schiebendes Fahrzeug" oder "schiebende Fahrzeuge" bezeichnet werden;

  2. außergewöhnliche Schub- und Schleppverbände

    Schub- und Schleppverbände, die die für eine Seeschiffahrtsstraße nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Abmessungen nach Länge, Breite oder Tiefgang überschreiten, die die Schiffahrt außergewöhnlich behindern können oder besonderer Rücksicht durch die Schiffahrt bedürfen; sie gelten als manövrierbehinderte Fahrzeuge im Sinne von Regel 3 Buchstabe g der Kollisionsverhütungsregeln;

  3. außergewöhnlich große Fahrzeuge

    Fahrzeuge, die die für eine Seeschiffahrtsstraße nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Abmessungen nach Länge, Breite oder Tiefgang überschreiten;

10a. Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge

Fahrzeuge, die nach dem Code für Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge (BAnz.
Nr. 21a vom 3. Januar 1996) gebaut sind und entsprechend betrieben
werden sowie sonstige Fahrzeuge, die entsprechend dem Code betrieben
werden;
  1. Fahrgastschiffe

    Fahrzeuge, die mehr als zwölf Personen gewerblich befördern oder hierfür zugelassen und eingesetzt sind;

  2. Fähren

    Fahrzeuge, die dem Übersetzverkehr von einem Ufer zum anderen dienen;

  3. Wegerechtschiffe

    a) Fahrzeuge mit Ausnahme der auf dem Nord-Ostsee-Kanal befindlichen, die die für eine Seeschiffahrtsstraße nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Abmessungen überschreiten oder die wegen ihres Tiefgangs, ihrer Länge oder wegen anderer Eigenschaften gezwungen sind, den tiefsten Teil des Fahrwassers für sich in Anspruch zu nehmen,

    b) Fahrzeuge im Bereich der Wasserflächen zwischen der seewärtigen Begrenzung im Sinne des § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 und 2 und der seewärtigen Begrenzung des Küstenmeeres, die die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Voraussetzungen erfüllen;

    sie gelten als manövrierbehinderte Fahrzeuge im Sinne von Regel 3 Buchstabe g der Kollisionsverhütungsregeln;

  4. Binnenschiffe

    Fahrzeuge, denen eine Fahrtauglichkeitsbescheinigung nach der Binnenschiffsuntersuchungsordnung vom 6. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2450) in der jeweils geltenden Fassung, erteilt worden ist sowie Binnenfahrzeuge unter fremder Flagge;

  5. Freifahrer

    Fahrzeuge, die von der Verpflichtung zur Annahme eines Seelotsen befreit sind;

  6. bestimmte gefährliche Güter

    Güter der Klasse 1 - Unterklassen 1.1, 1.2, 1.3 - und der Klassen 4.1 und 5.2 des IMDG-Code deutsch (Internationaler Code für die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen - BAnz. Nr. 158a vom 23. August 1995) in seiner jeweils geltenden Fassung, für die das zusätzliche Kennzeichen "Explosionsgefahr" vorgeschrieben ist, von mehr als 100 Kilogramm Gesamtmenge je Fahrzeug sowie die als Massengut in Tankschiffen oder Schub- und Schleppverbänden beförderten Güter im Sinne des § 30 Abs. 1 Nr. 1;

  7. Flammpunkt

    die in Grad Celsius ausgedrückte niedrigste Temperatur, bei der sich entflammbare Dämpfe in solcher Menge entwickeln, daß sie entzündet werden können. Die in dieser Verordnung angegebenen Werte gelten für Versuche mit geschlossenem Tiegel, die in zugelassenen Prüfgeräten ermittelt werden;

  8. im Rahmen der Vorschriften für den Nord-Ostsee-Kanal

    a) Verkehrsgruppen

    für die Verkehrslenkung eingeteilte Fahrzeuggruppen, die nach § 60
    Abs. 1 bekanntgemacht sind,
    

    b) Sportfahrzeuge

    Wasserfahrzeuge, die ausschließlich Sport- oder Erholungszwecken
    dienen,
    

    c) Weichengebiete

    Wasserflächen, die zum Warten, Begegnen oder Überholen dienen,
    

    d) Zufahrten

    Wasserflächen vor den Schleusenvorhäfen des Nord-Ostsee-Kanals; sie
    gelten als Fahrwasser im Sinne dieser Verordnung,
    

    e) Schleusenvorhäfen

    die Wasserflächen zwischen den Verbindungslinien der Außenhäupter der
    Schleusen und der Einfahrtsfeuer in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau;
    
  9. Sichtzeichen der Fahrzeuge

    Lichter, Signalkörper, Flaggen und Tafeln;

  10. Signalkörper der Fahrzeuge

    Bälle, Kegel, Rhomben und Zylinder;

  11. Wassermotorräder

    motorisierte Wassersportgeräte, die als Personal Water Craft wie "Wasserbob", "Wasserscooter", "Jetbike" oder "Jetski" bezeichnet werden, oder sonstige gleichartige Geräte; sie gelten nicht als Fahrzeuge im Sinne dieser Verordnung;

21a. Parasailing

Drachenfliegen und Fallschirmfliegen hinter einem ziehenden
Wasserfahrzeug;

21b. Wassersportanhänge

von Wassersportfahrzeugen gezogene aufblasbare Schwimmkörper, auf
denen sich Personen befinden;

21c. Kitesurfen

Surfen mit einem von einem Drachen gezogenen Surfbrett;".
  1. Maritime Verkehrssicherung

    die von der Verkehrszentrale zur Verhütung von Kollisionen und Grundberührungen, zur Verkehrsablaufsteuerung oder zur Verhütung von der Schiffahrt ausgehender Gefahren für die Meeresumwelt gegebenen Verkehrsinformationen und Verkehrsunterstützungen sowie erlassenen Verfügungen zur Verkehrsregelung und -lenkung;

  2. Verkehrsinformationen

    nautische Warnnachrichten sowie Mitteilungen der Verkehrszentrale über die Verkehrslage, Fahrwasser- sowie Wetter- und Tideverhältnisse, die zu festgelegten Zeiten in regelmäßigen Abständen oder auf Anforderung einzelner Schiffe gegeben werden;

  3. Verkehrsunterstützungen

    Hinweise und Warnungen der Verkehrszentrale an die Schiffahrt sowie Empfehlungen im Rahmen einer Schiffsberatung von der Verkehrszentrale aus durch Seelotsen nach § 23 Abs. 1 des Gesetzes über das Seelotswesen in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. September 1984 (BGBl. I S. 1213), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 17. Juli 1997 (BGBl. I S. 1832), in der jeweils geltenden Fassung, die bei verminderter Sicht, auf Anforderung oder wenn die Verkehrszentrale es auf Grund der Verkehrsbeobachtung für erforderlich hält, gegeben werden und sich entsprechend den Erfordernissen der Verkehrslage, der Fahrwasser- sowie der Wetter- und Tideverhältnisse auch auf Positionen, Passierzeiten, Kurse, Geschwindigkeiten oder Manöver bestimmter Schiffe erstrecken können;

  4. Verkehrsregelungen

    schiffahrtspolizeiliche Verfügungen der Verkehrszentrale im Einzelfall, die entsprechend den Erfordernissen der Verkehrslage, der Fahrwasser- sowie der Wetter- und Tideverhältnisse Regelungen über Vorfahrt, Überholen, Begegnen, Höchst- und Mindestgeschwindigkeiten oder über das Befahren einer Seeschiffahrtsstraße umfassen können;

  5. Verkehrslenkung

    Maßnahmen der Verkehrszentralen am Nord-Ostsee-Kanal, durch die der Verkehr zum Zweck der Gefahrenabwehr oder der Verkehrsablaufsteuerung gelenkt wird;

  6. Verkehrszentralen

    die von der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes eingerichteten Revierzentralen;

  7. AIS

    Automatisches Schiffsidentifizierungssystem im Sinne der Regel V/19.2.4 des Internationalen Übereinkommens von 1974 zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (BGBl. 1979 II S. 141), das zuletzt nach Maßgabe des Gesetzes vom 22. Dezember 2003 (BGBl. 2003 II S. 2018) geändert worden ist.

(2) Im Sinne der Verordnung bedeutet:

  1. am Tage

    die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang;

  2. bei Nacht

    die Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

§ 3 Grundregeln für das Verhalten im Verkehr

(1) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gewährleistet ist und daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird. Er hat insbesondere die Vorsichtsmaßregeln zu beachten, die Seemannsbrauch oder besondere Umstände des Falles erfordern. Der Führer eines mit einer UKW- Sprechfunkanlage ausgerüsteten Fahrzeugs ist verpflichtet, bei der Befolgung der Vorschriften über das Verhalten im Verkehr die von einer Verkehrszentrale aus in deutscher, auf Anforderung in englischer Sprache gegebenen Verkehrsinformationen und -unterstützungen abzuhören und unverzüglich entsprechend den Bedingungen der jeweiligen Verkehrssituation zu berücksichtigen.

(2) Zur Abwehr einer unmittelbar drohenden Gefahr müssen unter Berücksichtigung der besonderen Umstände auch dann alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, wenn diese ein Abweichen von den Vorschriften dieser Verordnung notwendig machen.

(3) Wer infolge körperlicher oder geistiger Mängel oder des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel in der sicheren Führung eines Fahrzeuges oder in der sicheren Ausübung einer anderen Tätigkeit des Brücken-, Decks- oder Maschinendienstes behindert ist, darf ein Fahrzeug nicht führen oder als Mitglied der Schiffsbesatzung eine andere Tätigkeit des Brücken-, Decks- oder Maschinendienstes nicht ausüben. Dies gilt für das Fahren mit einem Wassermotorrad oder einem Kite- und Segelsurfbrett entsprechend.

(4) Wer 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft oder 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut oder eine Alkoholmenge im Körper hat, die zu einer solchen Atem- oder Blutalkoholkonzentration führt, darf ein Fahrzeug nicht führen oder als Mitglied der Schiffsbesatzung eine andere Tätigkeit des Brücken-, Decks- oder Maschinendienstes nicht ausüben. Dies gilt für das Fahren mit einem Wassermotorrad oder einem Kite- und Segelsurfbrett entsprechend.

(5) Der Schiffsführer eines Fahrgastschiffs oder eines Fahrbeschränkungen und Fahrverboten nach § 30 Abs. 1 unterliegenden Fahrzeuges darf in der Dienstzeit während der Fahrt alkoholische Getränke nicht zu sich nehmen oder bei Dienstantritt nicht unter der Wirkung solcher Getränke stehen. In Ruhezeiten und sonstigen Erholungszeiten an Bord darf der Schiffsführer alkoholische Getränke zu sich nehmen, wenn sichergestellt ist, dass er bei der Übernahme sicherheitsrelevanter Aufgaben nicht mehr unter der Wirkung solcher Getränke steht. Satz 1 gilt für die im Brückendienst eingesetzten Mitglieder der Schiffsbesatzung entsprechend.

§ 4 Verantwortlichkeit

(1) Der Fahrzeugführer und jeder sonst für die Sicherheit Verantwortliche haben die Vorschriften dieser Verordnung über das Verhalten im Verkehr und über die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Einrichtungen für das Führen und Zeigen der Sichtzeichen und das Geben von Schallsignalen zu befolgen. Auf Binnenschiffen ist neben dem Fahrzeugführer hierfür auch jedes Mitglied der Besatzung verantwortlich, das vorübergehend selbständig den Kurs und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs bestimmt.

(2) Verantwortlich ist auch der Seelotse; er hat den Fahrzeugführer oder dessen Vertreter so zu beraten, daß sie die Vorschriften dieser Verordnung befolgen können.

(3) Bei Schub- und Schleppverbänden ist unbeschadet der Vorschrift des Absatzes 1 der Führer des Verbandes für dessen sichere Führung verantwortlich. Führer des Verbandes ist der Führer des Schleppers oder des Schubschiffes; die Führer der beteiligten Fahrzeuge können vor Antritt der Fahrt auch einen anderen Fahrzeugführer als Führer des Verbandes bestimmen.

(4) Steht der Fahrzeugführer nicht fest und sind mehrere Personen zur Führung eines Fahrzeugs berechtigt, so haben sie vor Antritt der Fahrt zu bestimmen, wer verantwortlicher Fahrzeugführer ist.

(5) Die Verantwortlichkeit anderer Personen, die sich aus dieser Verordnung oder sonstigen Vorschriften ergibt, bleibt unberührt.

§ 5 Schiffahrtszeichen

(1) Schiffahrtszeichen im Sinne dieser Verordnung sind Sichtzeichen und Schallsignale, die Gebote, Verbote, Warnungen oder Hinweise enthalten. Die im Geltungsbereich dieser Verordnung verwendeten Schiffahrtszeichen, die Gebote und Verbote enthalten, sind in der Anlage I zu dieser Verordnung abschließend aufgeführt oder in den nach § 60 Abs. 2 erlassenen Rechtsverordnungen enthalten. Produkte aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den in der Anlage I geregelten technischen Anforderungen nicht entsprechen, werden einschließlich der im Herstellerland durchgeführten Prüfungen, Zulassungen und Überwachungen als gleichwertig behandelt, wenn mit ihnen das geforderte Schutzniveau - Sicherheit, Gesundheit und Gebrauchstauglichkeit - gleichermaßen dauerhaft erreicht wird.

(2) Die durch Gebots- und Verbotszeichen getroffenen Anordnungen sind zu befolgen.

(3) Das Beschädigen oder Beeinträchtigen der Erkennbarkeit der Schiffahrtszeichen ist verboten.

§ 6 Sichtzeichen und Schallsignale der Fahrzeuge

(1) Soweit die folgenden Vorschriften nicht etwas Besonderes vorschreiben, haben Fahrzeuge zusätzlich zu den in den Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Sichtzeichen und Schallsignalen solche nur nach Maßgabe der Anlage II für die dort vorgesehenen Zwecke zu führen, zu zeigen oder zu geben. Die in dem Internationalen Signalbuch enthaltenen Sichtzeichen und Schallsignale dürfen nur für die dort vorgesehenen Zwecke verwendet werden. Es dürfen keine Sichtzeichen geführt oder gezeigt sowie Schallsignale gegeben werden, die mit den vorgeschriebenen oder vorgesehenen verwechselt werden können. Die Vorschriften der Allgemeinen Zollordnung und Regel 1 Buchstaben c und e der Kollisionsverhütungsregeln bleiben unberührt.

(2) Laternen, Leuchten und Scheinwerfer dürfen nur so gebraucht werden, daß sie nicht blenden und dadurch die Schiffahrt gefährden oder behindern können.

(3) Für die Ausrüstung zum Geben der nach dieser Verordnung vorgeschriebenen Schallsignale gilt Regel 33 der Kollisionsverhütungsregeln entsprechend. Die Wirksamkeit und Betriebssicherheit dieser Schallsignalanlagen müssen jederzeit gewährleistet sein. Wird die Wirksamkeit oder Betriebssicherheit erkennbar beeinträchtigt, haben der Fahrzeugführer und der Eigentümer unverzüglich für die sachgemäße Instandsetzung zu sorgen.

(4) Produkte aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den in dieser Verordnung geregelten technischen Anforderungen nicht entsprechen, werden einschließlich der im Herstellerland durchgeführten Prüfungen, Zulassungen und Überwachungen als gleichwertig behandelt, wenn mit ihnen das geforderte Schutzniveau - Sicherheit, Gesundheit und Gebrauchstauglichkeit - gleichermaßen dauerhaft erreicht wird.

§ 7 Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes

Von den Vorschriften dieser Verordnung sind Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes befreit, soweit dies zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben unter gebührender Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dringend geboten ist. Satz 1 gilt für Fahrzeuge der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, soweit diese Maßnahmen des Such- und Rettungsdienstes in Seenotfällen nach § 1 Nr. 7 des Seeaufgabengesetzes durchführen, entsprechend.

Zweiter Abschnitt - Sichtzeichen und Schallsignale der Fahrzeuge

§ 8 Allgemeines

(1) Für die nach dieser Verordnung vorgeschriebenen Sichtzeichen gilt Regel 20 sowie Anlage I der Kollisionsverhütungsregeln entsprechend. Sichtzeichen, die nach dieser Verordnung und den Kollisionsverhütungsregeln von Fahrzeugen geführt werden müssen, sind ständig mitzuführen und während der Zeit, in der sie zu führen sind, fest anzubringen. Es dürfen nur solche Sichtzeichen verwendet werden, die über den ganzen Horizont sichtbar sind; sie sind dort zu führen, wo sie am besten gesehen werden können. Satz 3 gilt nur, soweit diese Verordnung nicht etwas anderes vorschreibt. Für Binnenschiffe, die die seewärtige Grenze einer Wasserfläche der Zone 2 nach Anhang I der Binnenschiffsuntersuchungsordnung nicht überschreiten, gilt abweichend von Satz 1

  1. Anlage I Abschnitt 5 Satz 1 der Kollisionsverhütungsregeln nicht hinsichtlich der Abschirmung der Seitenlichter, wenn Positionslaternen verwendet werden, die hinsichtlich der waagerechten Lichtverteilung den Vorschriften der Anlage I Abschnitt 9 der Kollisionsverhütungsregeln oder den in § 9 Abs. 4 genannten Vorschriften auch ohne Abschirmung entsprechen,

  2. Anlage I Abschnitt 5 Satz 1 und 2 der Kollisionsverhütungsregeln nicht hinsichtlich des mattschwarzen Anstrichs bei der Verwendung von Seitenlichtern mit Abschirmung.

(2) Die Mindesttragweite aller in dieser Verordnung für Fahrzeuge und außergewöhnliche Schwimmkörper vorgeschriebenen Lichter muss den Anforderungen der Regel 22 der Kollisionsverhütungsregeln entsprechen.

(3) Die in dieser Verordnung vorgeschriebenen Signalkörper dürfen durch Einrichtungen ersetzt werden, die in allen Richtungen aus der Entfernung das gleiche Aussehen wie der vorgeschriebene Signalkörper haben.

(4) Die von den Fahrzeugen nach dieser Verordnung zu führenden Flaggen und Tafeln müssen, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist, rechteckig und mindestens 1 Meter hoch und 1 Meter breit sein. Die Farben dürfen weder verblaßt noch verschmutzt sein. Anstelle der in dieser Verordnung vorgeschriebenen Flaggen dürfen auch Tafeln gleicher Größe, Form und Farbe geführt werden. Auf Fahrzeugen von weniger als 20 Meter Länge dürfen Flaggen und Tafeln geringerer Abmessung verwendet werden, die dem Größenverhältnis des Fahrzeugs angemessen sind.

(5) (aufgehoben)

§ 9 Verwendung von Positionslaternen und Schallsignalanlagen

(1) Fahrzeuge, die zur Führung der Bundesflagge berechtigt sind, dürfen zur Führung der nach dieser Verordnung vorgeschriebenen Lichter und zur Abgabe der nach dieser Verordnung vorgeschriebenen Schallsignale nur solche Positionslaternen und Schallsignalanlagen verwenden, deren Baumuster von einer benannten Stelle im Sinne des Artikels 9 in Verbindung mit Artikel 10 der Richtlinie 96/98/EG des Rates über Schiffsausrüstung vom 20. Dezember 1996 (ABl. EG Nr. L 46 S. 25) zur Verwendung auf Seeschiffahrtsstraßen zugelassen ist. § 5 in Verbindung mit Anlage 1 Abschnitt A.I der Schiffssicherheitsverordnung vom 18. September 1998 (BGBl. I S. 3013, 3023), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 24. Juni 1999 (BGBl. I S. 1462), gilt entsprechend. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Sportboote im Sinne des § 1 Absatz 2 der Verordnung über die Bereitstellung von Sportbooten und den Verkehr mit Sportbooten und Wasserfahrzeuge nach § 1 Absatz 7 Nummer 1 bis 11 der Verordnung über die Bereitstellung von Sportbooten und den Verkehr mit Sportbooten.

(2) Abweichend von Nummer 11 der Anlage I der Kollisionsverhütungsregeln müssen Positionslaternen elektrisch betrieben sein. Auf Fahrzeugen unter Ruder oder Segel von weniger als 20 Metern Länge, auf denen keine ausreichende Stromquelle vorhanden ist, auf unbemannten Fahrzeugen, auf bemannten Binnenschiffen ohne eigene Antriebsanlage sowie für die Reservebeleuchtung von Binnenschiffen nach Anhang III § 6.06 der Binnenschiffsuntersuchungsordnung dürfen nichtelektrische Positionslaternen verwendet werden.

(3) Abweichend von Nummer 2 Buchstabe a Ziffer i der Anlage I der Kollisionsverhütungsregeln braucht das Topplicht auch dann nur in einer Mindesthöhe von 6 Metern geführt zu werden, wenn das Fahrzeug breiter als 6 Meter ist. Abweichend von Nummer 2 Buchstabe i der Anlage I der Kollisionsverhütungsregeln muß bei Zollfahrzeugen, Fahrzeugen der Wasserschutzpolizeien und der Bundespolizei der Abstand zwischen den senkrecht übereinander zu führenden Lichtern mindestens 1 Meter betragen.

(4) Auf Binnenschiffen im Sinne des § 8 Abs. 1 Satz 5 dürfen zur Lichterführung nach dieser Verordnung und den Kollisionsverhütungsregeln auch solche Positionslaternen verwendet werden, die vom Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie als helle Lichter, bei Verwendung als Topplaternen als starke Lichter nach der Verordnung über die Farbe und Lichtstärke der Bordlichter sowie die Zulassung von Signalleuchten in der Binnenschiffahrt auf Rhein und Mosel vom 16. März 1992 (BGBl. I S. 531), geändert durch Verordnung vom 4. März 1994 (BGBl. I S. 440), in der jeweils geltenden Fassung oder nach der Verordnung über die Farbe und Lichtstärke der Bordlichter sowie die Zulassung von Signalleuchten im Geltungsbereich der Binnenschiffahrtsstraßen-Ordnung vom 14. September 1972 (BGBl. I S. 1775), zuletzt geändert durch § 5 der Verordnung vom 16. März 1992 (BGBl. I S. 531), in der jeweils geltenden Fassung, zugelassen sind. Wird die Wirksamkeit oder Betriebssicherheit dieser Positionslaternen beeinträchtigt, ist unverzüglich für sachgemäße Instandsetzung oder Ersatz zu sorgen.

(5) Abweichend von Anlage I Abschnitt 2 Buchstabe a der Kollisionsverhütungsregeln brauchen Binnenschiffe, die die seewärtige Grenze einer Wasserfläche der Zone 2 nach Anhang I der Binnenschiffsuntersuchungsordnung nicht überschreiten, das vordere weiße Licht nur mindestens 5 Meter über dem Schiffskörper und das zweite, hintere Licht nur mindestens 3 Meter über dem vorderen Licht zu setzen.

§ 10 Kleine Fahrzeuge

(1) (weggefallen)

(2) Abweichend von Regel 25 Buchstabe d der Kollisionsverhütungsregeln haben Fahrzeuge unter Segel von weniger als 12 Metern Länge und Fahrzeuge unter Ruder, wenn sie die nach Regel 25 Buchstabe a oder b der Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Lichter nicht führen können, mindestens ein weißes Rundumlicht im Sinne von Regel 21 Buchstabe e der Kollisionsverhütungsregeln zu führen.

(3) Fahrzeuge im Sinne des Absatzes 2, auf denen die hiernach vorgeschriebenen Lichter, und Maschinenfahrzeuge von weniger als 7 Metern Länge, auf denen die nach Regel 23 Buchstabe a und d der Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Lichter nicht geführt werden können, dürfen in der Zeit, in der die Lichterführung vorgeschrieben ist, nicht fahren, es sei denn, daß ein Notstand vorliegt. Für diesen Fall ist eine elektrische Leuchte oder eine Laterne mit einem weißen Licht ständig gebrauchsfertig mitzuführen und rechtzeitig zu zeigen, um einen Zusammenstoß zu verhüten.

(4) Auf den nach § 60 Abs. 1 als Anker- und Liegestellen bekanntgemachten Wasserflächen brauchen Fahrzeuge von weniger als 12 Metern Länge nicht die nach Regel 30 Buchstabe a, b oder c der Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Sichtzeichen zu führen; Regel 30 Buchstabe e der Kollisionsverhütungsregeln bleibt unberührt.

(5) Abweichend von Regel 26 Buchstabe c der Kollisionsverhütungsregeln brauchen offene Fischerboote nur ein weißes Rundumlicht im Sinne von Regel 21 Buchstabe e der Kollisionsverhütungsregeln zu führen. Regel 26 Buchstabe b der Kollisionsverhütungsregeln bleibt unberührt.

§ 11 Schallsignale der Binnenschiffe

(1) Binnenschiffe, für die keine Besatzung vorgeschrieben ist, müssen die in der Regel 33 der Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Schallsignale nicht geben.

(2) Ein Schubverband im Sinne der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung gilt als ein Maschinenfahrzeug und muss die für ein Maschinenfahrzeug in Regel 33 der Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Schallsignale geben.

(XXXX) §§ 12 bis 18 (weggefallen)

Dritter Abschnitt - Schallsignale der Fahrzeuge

(aufgehoben)

(XXXX) §§ 19 und 20 (weggefallen)

Vierter Abschnitt - Fahrregeln

§ 21 Grundsätze

(1) Die Fahrregeln dieses Abschnitts sowie des siebenten Abschnitts gelten unabhängig von den Sichtverhältnissen. Abweichend von den Regeln 11 und 19 der Kollisionsverhütungsregeln gelten die Regel 13 Buchstabe a und c und Regel 14 Buchstabe a und c der Kollisionsverhütungsregeln im Fahrwasser auch dann, wenn die Fahrzeuge einander nicht in Sicht, aber mittels Radar geortet haben.

(2) Beim Begegnen, Überholen und Vorbeifahren an Fahrzeugen und Anlagen ist ein sicherer Passierabstand nach Regel 8 Buchstabe d der Kollisionsverhütungsregeln einzuhalten.

(3) Im Fahrwasser müssen die Buganker klar zum sofortigen Fallen sein. Dies gilt nicht für Fahrzeuge von weniger als 20 Metern Länge.

§ 22 Ausnahmen vom Rechtsfahrgebot

(1) Abweichend vom Gebot, im Fahrwasser gemäß Regel 9 Buchstabe a der Kollisionsverhütungsregeln soweit wie möglich rechts zu fahren, darf innerhalb von nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Fahrwasserabschnitten von allen oder von einzelnen Fahrzeuggruppen links gefahren werden. Nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachte Fahrzeuggruppen haben die einmal gewählte linke Fahrwasserseite beizubehalten.

(2) Außerhalb des Fahrwassers ist so zu fahren, daß klar erkennbar ist, daß das Fahrwasser nicht benutzt wird.

(3) Auf nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Wasserflächen außerhalb des Fahrwassers haben sich alle bekanntgemachten Fahrzeuggruppen an der in ihrer Fahrtrichtung rechts vom Fahrwasser liegenden Seite zu halten.

§ 23 Überholen

(1) Grundsätzlich muß links überholt werden. Soweit die Umstände des Falles es erfordern, darf rechts überholt werden.

(2) Das überholende Fahrzeug muß unter Beachtung von Regel 9 Buchstabe e und Regel 13 der Kollisionsverhütungsregeln die Fahrt so weit herabsetzen oder einen solchen seitlichen Abstand vom vorausfahrenden Fahrzeug einhalten, daß kein gefährlicher Sog entstehen kann und während des ganzen Überholmanövers jede Gefährdung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist. Das vorausfahrende Fahrzeug muß das Überholen soweit wie möglich erleichtern.

(3) Das Überholen ist verboten

  1. in der Nähe von in Fahrt befindlichen, nicht freifahrenden Fähren,

  2. an engen Stellen und in unübersichtlichen Krümmungen,

  3. vor und innerhalb von Schleusen sowie innerhalb der Schleusenvorhäfen und Zufahrten des Nord-Ostsee-Kanals mit Ausnahme von schwimmenden Geräten im Einsatz,

  4. innerhalb von Strecken und zwischen Fahrzeugen, die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemacht sind.

(4) Kann in einem Fahrwasser nur unter Mitwirkung des zu überholenden Fahrzeugs sicher überholt werden, so ist das Überholen nur erlaubt, wenn das zu überholende Fahrzeug auf eine entsprechende Anfrage oder Anzeige des überholenden Fahrzeugs hin eindeutig zugestimmt hat. Das überholende Fahrzeug kann abweichend von Regel 9 Buchstabe e Ziffer i der Kollisionsverhütungsregeln seine Absicht über UKW-Sprechfunk dem zu überholenden Fahrzeug mitteilen, wenn

  1. eine eindeutige Identifikation der Kommunikationsteilnehmer erfolgt,

  2. eine eindeutige Absprache über UKW-Sprechfunk möglich ist,

  3. durch die Wahl des UKW-Kanals sichergestellt wird, daß möglichst alle betroffenen Verkehrsteilnehmer die UKW-Absprache mithören können, und

  4. die Verkehrslage es erlaubt.

Ist das zu überholende Fahrzeug einverstanden, so kann es seine Zustimmung abweichend von Regel 34 Buchstabe c Ziffer ii der Kollisionsverhütungsregeln über UKW-Sprechfunk geben und Maßnahmen für ein sicheres Passieren treffen. Liegen die Voraussetzungen für die Absprache über UKW-Sprechfunk nicht vor, gilt ausschließlich Regel 9 Buchstabe e der Kollisionsverhütungsregeln.

(5) Außerhalb der Weichengebiete im Nord-Ostsee-Kanal ist das Überholen nur gestattet, wenn die Summe der Verkehrsgruppenzahlen der sich überholenden Fahrzeuge nicht die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachte Zahl überschreitet.

§ 24 Begegnen

(1) Beim Begegnen auf entgegengesetzten oder fast entgegengesetzten Kursen im Fahrwasser ist nach Steuerbord auszuweichen.

(2) Das Begegnen ist verboten an Stellen, innerhalb von Strecken und zwischen bestimmten Fahrzeugen, die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemacht sind.

(3) Abweichend von Regel 14 der Kollisionsverhütungsregeln dürfen Fahrzeuge innerhalb von Fahrwasserabschnitten im Sinne des § 22 Abs. 1 einem Gegenkommer ausnahmsweise nach Backbord ausweichen. Die Absicht ist dem Gegenkommer anzuzeigen. Dem Gegenkommer kann das Fahrzeug seine Absicht über UKW-Sprechfunk mitteilen, wenn

  1. eine eindeutige Identifikation der Kommunikationsteilnehmer erfolgt,

  2. eine eindeutige Absprache über UKW-Sprechfunk möglich ist,

  3. durch die Wahl des UKW-Kanals sichergestellt wird, daß möglichst alle betroffenen Verkehrsteilnehmer die UKW-Absprache mithören können, und

  4. die Verkehrslage es erlaubt.

Liegen die Voraussetzungen für die Absprache über UKW-Sprechfunk nicht vor, so ist dem Gegenkommer die Absicht durch das Schallsignal nach Nummer 5 der Anlage II.2 anzuzeigen. Auf dem Nord-Ostsee-Kanal hat der Gegenkommer zur Bestätigung mit diesem Schallsignal zu antworten.

(4) Außerhalb der Weichengebiete im Nord-Ostsee-Kanal ist das Begegnen nur gestattet, wenn die Summe der Verkehrsgruppenzahlen der sich begegnenden Fahrzeuge nicht die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachte Zahl überschreitet. Einem Fahrzeug der Verkehrsgruppen 4 bis 6 ist auszuweichen.

§ 25 Vorfahrt der Schiffahrt im Fahrwasser

(1) Die in den nachfolgenden Absätzen enthaltenen Regelungen gelten für Fahrzeuge im Fahrwasser abweichend von der Regel 9 Buchstabe b bis d und den Regeln 15 und 18 Buchstabe a bis c der Kollisionsverhütungsregeln.

(2) Im Fahrwasser haben dem Fahrwasserverlauf folgende Fahrzeuge unabhängig davon, ob sie nur innerhalb des Fahrwassers sicher fahren können, Vorfahrt gegenüber Fahrzeugen, die

  1. in das Fahrwasser einlaufen,

  2. das Fahrwasser queren,

  3. im Fahrwasser drehen,

  4. ihre Anker- oder Liegeplätze verlassen.

(3) Sofern Segelfahrzeuge nicht deutlich der Richtung eines Fahrwassers folgen, haben sie sich untereinander nach den Kollisionsverhütungsregeln zu verhalten, wenn sie dadurch vorfahrtberechtigte Fahrzeuge nicht gefährden oder behindern.

(4) Fahrzeuge im Fahrwasser haben unabhängig davon, ob sie dem Fahrwasserverlauf folgen, Vorfahrt vor Fahrzeugen, die in dieses Fahrwasser aus einem abzweigenden oder einmündenden Fahrwasser einlaufen.

(5) Nähern sich Fahrzeuge einer Engstelle, die nicht mit Sicherheit hinreichenden Raum für die gleichzeitige Durchfahrt gewährt, oder einer durch das Sichtzeichen A.2 der Anlage I gekennzeichneten Stelle des Fahrwassers von beiden Seiten, so hat Vorfahrt

  1. in Tidegewässern und in tidefreien Gewässern mit Strömung das mit dem Strom fahrende Fahrzeug, bei Stromstillstand das Fahrzeug, das vorher gegen den Strom gefahren ist,

  2. in tidefreien Gewässern ohne Strömung das Fahrzeug, das grundsätzlich die Steuerbordseite des Fahrwassers zu benutzen hat.

Das wartepflichtige Fahrzeug muß außerhalb der Engstelle so lange warten, bis das andere Fahrzeug vorbeigefahren ist.

(6) Ein Fahrzeug, das die Vorfahrt zu gewähren hat, muß rechtzeitig durch sein Fahrverhalten erkennen lassen, daß es warten wird. Es darf nur weiterfahren, wenn es übersehen kann, daß die Schiffahrt nicht beeinträchtigt wird.

§ 26 Fahrgeschwindigkeit

(1) Jedes Fahrzeug, Wassermotorrad und Segelsurfbrett muß unter Beachtung von Regel 6 der Kollisionsverhütungsregeln mit einer sicheren Geschwindigkeit fahren. Fahrzeuge und Wassermotorräder haben ihre Geschwindigkeit rechtzeitig so weit zu vermindern, wie es erforderlich ist, um Gefährdungen durch Sog oder Wellenschlag zu vermeiden, insbesondere beim Vorbeifahren an

  1. Häfen, Schleusen und Sperrwerken,

  2. festliegenden Fähren,

  3. manövrierunfähigen und festgekommenen Fahrzeugen sowie an manövrierbehinderten Fahrzeugen nach Regel 3 Buchstabe g der Kollisionsverhütungsregeln,

  4. schwimmenden Geräten und schwimmenden Anlagen,

  5. außergewöhnlichen Schwimmkörpern, die geschleppt werden, sowie

  6. an Stellen, die durch die Sichtzeichen über Geschwindigkeitsbeschränkung oder durch die Flagge "A" des Internationalen Signalbuches gekennzeichnet sind.

(2) Wird der Verkehr durch Sichtzeichen und bei verminderter Sicht zusätzlich durch Schallsignale geregelt, so ist die Geschwindigkeit so einzurichten, daß bei einer kurzfristigen Änderung des gezeigten Sichtzeichens oder des gegebenen Schallsignals das Fahrzeug sofort aufgestoppt werden kann. Wird an einer Anlage zur Regelung des Verkehrs durch Lichter kein Sichtzeichen gezeigt, so ist aufzustoppen, bis weitere Anweisung erfolgt.

(3) Innerhalb von Strecken, deren Grenzen nach § 60 Abs. 1 bekanntgemacht sind, darf die bekanntgemachte Höchstgeschwindigkeit durch das Wasser, auf dem Nord-Ostsee-Kanal über Grund, nicht überschritten werden.

(4) Fahrzeuge und Wassermotorräder dürfen vor Stellen mit erkennbarem Badebetrieb außerhalb des Fahrwassers in einem Abstand von weniger als 500 Metern von der jeweiligen Wasserlinie des Ufers eine Höchstgeschwindigkeit durch das Wasser von 8 Kilometern (4,3 Seemeilen) in der Stunde nicht überschreiten.

(5) Segelsurfer und Kitesurfer müssen vor Stellen mit erkennbarem Badebetrieb oder gekennzeichneten Badegebieten im Wasser außerhalb des Fahrwassers einen Abstand von mindestens 50 Metern von der seeseitigen Begrenzung des Badegebietes und gegenüber allen Badenden einhalten. Die Geschwindigkeit ist so anzupassen, dass eine Gefährdung, Schädigung oder Behinderung der Badenden ausgeschlossen ist und Belästigungen auf ein nach den Umständen unvermeidbares Maß reduziert werden.

§ 27 Schleppen und Schieben

(1) Schleppen oder Schieben dürfen nur Fahrzeuge, welche die dafür erforderlichen Einrichtungen besitzen und deren Manövrierfähigkeit beim Schleppen oder Schieben gewährleistet ist.

(2) Schlepp- und Schubverbände dürfen nicht mehr Anhänge oder Schubleichter enthalten, als die Schlepper oder Schubschiffe unter Berücksichtigung der Verkehrslage und der Beschaffenheit der Seeschiffahrtsstraße sicher zu führen vermögen.

(3) Das Nebeneinanderkoppeln von Fahrzeugen in Fahrt ist auf den nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Wasserflächen verboten. Im übrigen dürfen Maschinenfahrzeuge mit Ausnahme beim Bugsieren nicht mit eigener Maschinenkraft nebeneinander gekoppelt fahren.

§ 28 Durchfahren von Brücken und Sperrwerken

(1) Vor und unter Brücken ist das Begegnen und Überholen nur gestattet, wenn das Fahrwasser mit Sicherheit hinreichenden Raum für die gleichzeitige Durchfahrt gewährt. Anderenfalls ist die Vorfahrt entsprechend § 25 Abs. 5 zu beachten. Ein wartepflichtiges Fahrzeug muß in ausreichender Entfernung vor der Brücke anhalten. Dabei darf es vorübergehend an Festmachedalben, jedoch nicht an Leitwerken und Abweisedalben festmachen.

(2) Feste Brücken und bewegliche Brücken in geschlossenem oder teilweise geöffnetem Zustand dürfen nur von Fahrzeugen durchfahren werden, für die die Öffnungen der Brücke in geschlossenem Zustand mit Sicherheit ausreichen. Das Öffnen der Brücke darf nur verlangt werden, wenn die Durchfahrtshöhe auch nach dem Niederlegen von Masten, Aufbauten und Schornsteinen nicht ausreicht oder das Niederlegen mit unverhältnismäßig großen Schwierigkeiten verbunden ist.

(3) In Sperrwerken ist es verboten, zu ankern oder Anker, Ketten oder Trossen schleifen zu lassen. Für das Durchfahren von Sperrwerken gelten die vorstehenden Bestimmungen entsprechend.

§ 29 Einlaufen in Schleusen und Auslaufen

(1) Schleusen dürfen nur von Fahrzeugen durchfahren werden, für die die Abmessungen der Schleusen mit Sicherheit ausreichen. Solange die Einfahrt in eine Schleuse nicht freigegeben ist, muß in ausreichender Entfernung vor der Schleuse angehalten werden. Dabei darf ein Fahrzeug vorübergehend an Festmachedalben, jedoch nicht an Leitwerken und Abweisedalben festmachen.

(2) Die Fahrzeuge haben in der Reihenfolge ihrer Ankunft vor der Schleuse einzulaufen. Am Nord-Ostsee-Kanal bestimmt sich die Reihenfolge des Einlaufens in die Schleusen in Brunsbüttel und Kiel- Holtenau durch die Reihenfolge der Ankunft an der Grenze der Zufahrt.

(3) Vor dem Einlaufen in die Schleuse sind rechtzeitig alle Maßnahmen zu treffen, die sicherstellen, daß das Fahrzeug auch bei Ausfall der Antriebsanlage sofort aufgestoppt werden kann.

(4) Innerhalb der Schleusen ist verboten

  1. zu ankern oder Anker, Ketten oder Trossen schleifen zu lassen,

  2. ohne Erlaubnis der Schleusenaufsicht umzuschlagen.

(5) Die Fahrzeuge dürfen erst nach dem vollständigen Öffnen der Schleusentore auslaufen. Die Schleusenkammer ist unverzüglich zu verlassen. Bei dem Ablegen sind die Leinen so zu bedienen, daß das Fahrzeug bei Aufnahme einer falschen Fahrtrichtung sofort aufgestoppt werden kann. Die Fahrzeuge haben aus der Schleuse in der Reihenfolge ihres Einlaufens auszulaufen, es sei denn, die beteiligten Fahrzeugführer vereinbaren eine andere Reihenfolge.

§ 30 Fahrbeschränkungen und Fahrverbote

(1) Die Seeschiffahrtsstraßen Jade, Weser, Hunte, Elbe, Nord-Ostsee- Kanal, Kieler Förde und Trave sowie die Wasserflächen der Zufahrten zu den Häfen Wismar, Rostock mit Warnow, Stralsund mit Gellenstrom, Landtief und Osttief und Wolgast dürfen von den nachstehend aufgeführten Fahrzeugen, von denen auf Grund der Art der beförderten Ladung besondere Gefahren für die übrige Schiffahrt ausgehen können, nur unter den in Absatz 2 genannten Voraussetzungen befahren werden:

  1. Tankschiffe und Schub- und Schleppverbände, welche

    a) gasförmige Güter nach dem Internationalen Code für den Bau und die Ausrüstung von Schiffen zur Beförderung verflüssigter Gase als Massengut (IGC-Code) (VkBl. 2007 S. 8, S. 80 und S. 152), in der jeweils geltenden Fassung, außer Gase und Gasgemische der Klasse 2.2 ohne Zusatzgefahr,

    b) flüssige Chemikalien nach dem Internationalen Code für den Bau und die Ausrüstung von Schiffen zur Beförderung gefährlicher Chemikalien als Massengut (IBC-Code) (VkBl. 2007 S. 8, S. 80 und S. 152) in der jeweils geltenden Fassung, für die nach Kapitel 15 Abschnitt 15.19 des IBC-Code in vollem Umfang Überfüllsicherungen und Füllstandsalarme vorgeschrieben sind und die daher den Eintrag "15.19" in Spalte "o" der Tabelle in Kapitel 17 des Codes haben, oder

    c) flüssige Güter nach Anlage I des Internationalen Übereinkommens von 1973 zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe mit dem Protokoll von 1978 zu dem Übereinkommen (BGBl. 1982 II S. 2) in der jeweils geltenden Fassung

    als Massengut befördern,

  2. Fahrzeuge, die nach dem Internationalen Code für die sichere Beförderung von verpackten bestrahlten Kernbrennstoffen, Plutonium und hochradioaktiven Abfällen mit Seeschiffen (INF-Code) (BAnz. 2000 S. 23 322), in der jeweils geltenden Fassung, die dort genannten Stoffe befördern,

  3. leere Tankschiffe und Schub- und Schleppverbände nach dem Löschen der in Nummer 1 Buchstabe b oder c genannten Stoffe - ausgenommen Restmengen, die bei ordnungsgemäßer Funktionsfähigkeit der Löscheinrichtungen nicht mehr gepumpt werden können - sofern der Flammpunkt der letzten Ladung unter 35 Grad C lag und die Tanks nicht gereinigt und entgast oder vollständig inertisiert sind.

(2) Voraussetzungen für das Befahren der in Absatz 1 aufgeführten Seeschiffahrtsstraßen sind:

  1. Beim Einlaufen in die Seeschiffahrtsstraße oder beim Verlassen einer Liegestelle muß eine Sicht von mehr als 1 000 Metern herrschen; dies gilt nicht für Fahrzeuge mit einer Ladefähigkeit von bis zu 2 000 Tonnen, soweit die Sicht von 500 Metern nicht unterschritten wird, sowie für die unmittelbare Einfahrt in den oder Ausfahrt aus dem Nord- Ostsee-Kanal und für das Befahren des Nord-Ostsee-Kanals, ausgenommen das Verlassen eines Liegeplatzes in einem Hafen,

  2. es muß ein einwandfrei arbeitendes Radargerät eingeschaltet sein,

  3. bei Gebrauch einer Selbststeueranlage hat sich ein Rudergänger in der Nähe des Ruders aufzuhalten und

  4. die Tankdeckel sind geschlossen zu halten.

(3) Unbeschadet des Absatzes 1 können für Fahrzeuge oder Fahrzeuggruppen weitere schiffahrtspolizeiliche Voraussetzungen für das Befahren der Seeschiffahrtsstraßen oder einzelner Wasserflächen nach § 60 Abs. 1 bekanntgemacht werden.

§ 31 Wasserskilaufen, Schleppen von Wassersportanhängen, Wasser- motorradfahren, Kite- und Segelsurfen

(1) Im Fahrwasser ist das Wasserskilaufen und das Schleppen von Wassersportanhängen sowie das Fahren mit einem Wassermotorrad oder einem Kite- und Segelsurfbrett mit Ausnahme auf den nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten oder durch Sichtzeichen freigegebenen Wasserflächen verboten. Außerhalb des Fahrwassers ist das Wasserskilaufen, und das Schleppen von Wassersportanhängen sowie das Fahren mit einem Wassermotorrad oder einem Segelsurfbrett vorbehaltlich des § 26 Abs. 5 erlaubt; dies gilt nicht auf den nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Wasserflächen.

(2) Die Führer von Zugbooten der Wasserskiläufer und von Wassersportanhängen sowie die Wassermotorradfahrer und Kite- und Segelsurfer haben allen Fahrzeugen auszuweichen; untereinander haben sie entsprechend den Kollisionsverhütungsregeln auszuweichen. Bei der Begegnung mit Fahrzeugen, Wassermotorrädern und Kite- und Segelsurfern haben die Wasserskiläufer sich im Kielwasser ihrer Zugboote zu halten. Die Führer von Zugbooten, die Wassersportanhänge schleppen; haben diese bei der Begegnung mit Fahrzeugen, Wassermotorrädern und Kite- und Segelsurfern in ihrem Kielwasser zu halten.

(3) Bei Nacht, bei verminderter Sicht und während der nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten Zeiten darf nicht Wasserski gelaufen, Wassersportanhänge geschleppt oder mit einem Wassermotorrad oder einem Kite- und Segelsurfbrett gefahren werden.

Fünfter Abschnitt - Ruhender Verkehr

§ 32 Ankern

(1) Das Ankern ist im Fahrwasser mit Ausnahme auf den Reeden verboten. Dies gilt nicht für manövrierbehinderte Fahrzeuge nach Regel 3 Buchstabe g Ziffer i und ii der Kollisionsverhütungsregeln. Außerhalb des Fahrwassers ist das Ankern auf folgenden Wasserflächen verboten:

  1. an engen Stellen und in unübersichtlichen Krümmungen,

  2. in einem Umkreis von 300 Metern von schwimmenden Geräten, Wracks und sonstigen Schiffahrtshindernissen und Leitungstrassen sowie von Warnstellen, Kabeln und Rohrleitungen,

  3. bei verminderter Sicht in einem Abstand von weniger als 300 Metern von Hochspannungsleitungen,

  4. in einem Abstand von 100 Metern vor und hinter Sperrwerken,

  5. vor Hafeneinfahrten, Anlegestellen, Schleusen und Sielen sowie in den Zufahrten zum Nord-Ostsee-Kanal,

  6. innerhalb von Fähr- und Brückenstrecken sowie

  7. an Stellen und innerhalb von Wasserflächen, die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemacht sind.

(2) Der Gebrauch des Ankers für Manövrierzwecke gilt nicht als Ankern. Im Bereich der im Absatz 1 Nr. 2 und 4 bezeichneten Wasserflächen ist auch der Gebrauch des Ankers verboten.

(3) Auf nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Reeden dürfen nur die Fahrzeuge ankern, denen nach der Zweckbestimmung der Reede das Liegen dort gestattet ist.

(4) Auf einem in der Nähe des Fahrwassers oder auf einer Reede vor Anker liegenden Fahrzeug oder außergewöhnlichen Schwimmkörper sowie auf Fahrzeugen, für die nach Absatz 3 das Ankerverbot nicht gilt, muß ständig Ankerwache gegangen werden. Das gilt nicht für Fahrzeuge von weniger als 12 Metern Länge auf den nach § 10 Abs. 4 bezeichneten Wasserflächen.

§ 33 Anlegen und Festmachen

(1) Die Schiffahrt darf durch das Anlegen und Festmachen nicht beeinträchtigt werden. Hat ein Fahrzeug mit dem Manöver des Anlegens begonnen, hat die übrige Schiffahrt diesen Umstand zu berücksichtigen und mit der gebotenen Vorsicht zu navigieren.

(2) Das Anlegen und Festmachen ist verboten:

  1. an Sperrwerken, Strombauwerken, Leitwerken, Pegeln, festen und schwimmenden Schiffahrtszeichen,

  2. an abbrüchigen Stellen am Ufer,

  3. an Stellen, an denen das Ankern nach 32 Abs. 1 Nr. 1 und 5 verboten ist,

  4. innerhalb von Strecken, in denen das Ankern nach § 32 Abs. 1 Nr. 6 verboten ist, sowie

  5. an nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Stellen.

(3) Nebeneinander festgemachte Fahrzeuge sind, soweit es möglich ist, an beiden Enden ausreichend am Ufer zu befestigen.

(4) Festgemachte Fahrzeuge dürfen die Schiffsschraube nur drehen

  1. probeweise mit der geringstmöglichen Kraft,

  2. unmittelbar vor dem Ablegen und

  3. wenn andere Fahrzeuge oder Anlagen nicht gefährdet werden.

§ 34 Umschlag

Außerhalb der Häfen und Umschlagstellen ist der Umschlag einschließlich des Bunkerns nur auf den nach § 60 Abs. 1 hierfür bekanntgemachten Reeden und Liegestellen und nur unter Einhaltung der bekanntgemachten Voraussetzungen gestattet.

§ 35 Ankern, Anlegen, Festmachen und Vorbeifahren von und an Fahrzeugen, die bestimmte gefährliche Güter befördern

(1) Fahrzeuge, die bestimmte gefährliche Güter (§ 2 Abs. 1 Nr. 16) befördern, dürfen nur auf den nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Reeden und Liegestellen und nur unter Einhaltung der bekanntgemachten Voraussetzungen ankern oder festmachen.

(2) Liegen mehrere Fahrzeuge, die bestimmte gefährliche Güter befördern, im Bereich der Reede oder Liegestelle gleichzeitig, so haben sie unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse einen ausreichenden Sicherheitsabstand einzuhalten.

(3) Von Fahrzeugen, die bestimmte gefährliche Güter befördern, haben andere Fahrzeuge unter besonderer Berücksichtigung des Funkenflugs einen ausreichenden Sicherheitsabstand einzuhalten, ausgenommen Schlepper, Versorgungs- und Tankreinigungsschiffe sowie Fahrzeuge, die am Umschlag beteiligt sind. Diese Fahrzeuge dürfen in den Bereich der Reede oder Liegestelle nur einlaufen, wenn Schornsteine und Auspuffleitungen mit Vorrichtungen versehen sind, die den Funkenflug verhindern.

(4) An festgemachten Tankschiffen, die nach dem Löschen bestimmter gefährlicher Güter nicht gereinigt und entgast worden sind, dürfen beim Füllen der Tanks mit Ballastwasser keine Fahrzeuge und beim Reinigen und Entgasen nur die dafür erforderlichen Tankreinigungsschiffe längsseits liegen.

(5) Festgemachte Fahrzeuge, die bestimmte gefährliche Güter befördern, sowie Fahrzeuge, die in deren Nähe liegen, müssen jederzeit sofort verholen können.

§ 36 Umschlag bestimmter gefährlicher Güter

(1) Der Umschlag bestimmter gefährlicher Güter (§ 2 Abs. 1 Nr. 16) ist nur auf den hierfür nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Reeden und Liegestellen und nur unter Einhaltung der bekanntgemachten Voraussetzungen gestattet. Der Umschlag ist der zuständigen Schiffahrtspolizeibehörde rechtzeitig vorher anzuzeigen.

(2) Während des Umschlags darf an einem Fahrzeug, das bestimmte gefährliche Güter befördert, auf jeder Seite jeweils nur ein am Umschlag beteiligtes Fahrzeug längsseits liegen.

(3) Am Umschlag nicht beteiligte Fahrzeuge haben von den am Umschlag beteiligten Fahrzeugen, die bestimmte gefährliche Güter befördern, einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu halten, anderenfalls den Anker- oder Liegeplatz zu räumen.

(4) Nach Beendigung des Umschlags hat das Fahrzeug die Reede oder Liegestelle unverzüglich zu verlassen.

(5) Unberührt bleiben alle sonstigen Vorschriften, die den Umgang mit gefährlichen Gütern betreffen.

Sechster Abschnitt - Sonstige Vorschriften

§ 37 Verhalten bei Schiffsunfällen und bei Verlust von Gegenständen

(1) Bei Gefahr des Sinkens ist das Fahrzeug möglichst so weit aus dem Fahrwasser zu schaffen, daß die Schiffahrt nicht beeinträchtigt wird. Nach einem Zusammenstoß ist hierzu auch der Führer eines beteiligten schwimmfähig gebliebenen Fahrzeugs verpflichtet.

(2) Wird der für die Schiffahrt erforderliche Zustand der Seeschiffahrtsstraße oder die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs durch

  1. in der Seeschiffahrtsstraße hilflos treibende, festgekommene, gestrandete oder gesunkene Fahrzeuge, schwimmende Anlagen oder außergewöhnliche Schwimmkörper oder durch andere treibende oder auf Grund geratene Gegenstände oder

  2. Schiffsunfälle, Brände oder sonstige Vorkommnisse auf Fahrzeugen, schwimmenden Anlagen und außergewöhnlichen Schwimmkörpern

beeinträchtigt oder gefährdet, so ist das zuständige Wasser- und Schiffahrtsamt oder die Verkehrszentrale unverzüglich zu unterrichten.

(3) Der Ort eines gesunkenen Fahrzeugs ist vom Fahrzeugführer unverzüglich behelfsmäßig zu bezeichnen. Nach einem Zusammenstoß ist hierzu auch der Führer eines beteiligten schwimmfähig gebliebenen Fahrzeugs verpflichtet. Er darf die Fahrt erst nach Genehmigung des zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamtes fortsetzen.

(4) Ein festgekommenes Fahrzeug darf seine Maschine zum Freikommen benutzen, es sei denn, daß dies ohne Beschädigung der Seeschiffahrtsstraße einschließlich der Ufer, Strombauwerke und Schiffahrtsanlagen nicht möglich ist oder die Schiffahrt gefährdet wird.

(5) Auf Fahrzeugen, die das Bleib-weg-Signal nach Nummer 2.2 der Anlage II.2 wahrnehmen, sollen unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen zur Abwendung der drohenden Gefahr ergriffen werden, insbesondere

  1. alle nach außen führenden und nicht zur Aufrechterhaltung des Schiffsbetriebes erforderlichen Öffnungen geschlossen,

  2. alle nicht zur Gewährleistung der Sicherheit von Schiff, Besatzung und Ladung erforderlichen Hilfsmaschinen abgestellt,

  3. nicht geschützte offene Feuer gelöscht, insbesondere das Rauchen eingestellt, sowie

  4. Geräte mit glühenden oder Funken gebenden Teilen stillgelegt werden.

§ 38 Ausübung der Fischerei und der Jagd

Auf den nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Wasserflächen ist das Fischen für bestimmte Arten der Fischerei, Schießen oder Jagen verboten. Für Fahrzeuge der Berufsfischerei gilt das Ankerverbot nicht im Fahrwasser, mit Ausnahme auf den nach Satz 1 bekanntgemachten Wasserflächen.

§ 39 Fahrpläne für Fahrgastschiffe und Fähren

(1) Fahrgastschiffe und Fähren dürfen die Fahrgastbeförderung nur von Anlegestellen aus durchführen, die nach § 31 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 3 des Bundeswasserstraßengesetzes genehmigt oder rechtmäßig vorhanden sind. Die Vorschriften über Bewilligungen, Erlaubnisse und Genehmigungen für die Einrichtung der Anlegestellen, die Fahrgastschiffahrt und den Fährbetrieb bleiben unberührt.

(2) Wer Fahrgastschiffe oder Fähren zu regelmäßigen Fahrten einsetzen will, hat den Fahrplan mit den Abfahrts- und Ankunftszeiten und den Anlegestellen spätestens zwei Wochen vor Beginn der Fahrten dem zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamt vorzulegen. Die Fahrten sind nach den im Fahrplan angegebenen Zeiten durchzuführen. Jede Fahrplanänderung ist zwei Wochen, bevor sie in Kraft treten soll, der nach Satz 1 zuständigen Behörde mitzuteilen.

(3) Der Unternehmer hat auf Verlangen des zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamtes den Fahrplan so zu ändern, daß Beeinträchtigungen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an den Anlegestellen und im Fahrwasser vermieden werden.

(4) Das Ausbooten von Fahrgästen und das Übersteigen von Fahrgästen von einem Fahrzeug auf ein anderes ist verboten, es sei denn, örtliche Verhältnisse oder besondere Umstände erfordern dies.

§ 40 Mitführen von Unterlagen

Der Schiffsführer eines Binnenschiffs hat dafür zu sorgen, dass sich an Bord des Fahrzeugs jeweils ein Abdruck dieser Verordnung und der Verordnung zu den Internationalen Regeln von 1972 zur Verhütung von Zusammenstößen auf See befinden. Als Abdruck gilt auch eine elektronische Textfassung, wenn sie jederzeit lesbar gemacht werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für

  1. Kleinfahrzeuge nach binnenschifffahrtsrechtlichen Vorschriften und

  2. Schubleichter und andere Fahrzeuge ohne Antriebsmaschine, die nicht über Wohnräume, Steuerhäuser oder Aufenthaltsräume verfügen.

Siebenter Abschnitt - Ergänzende Vorschriften für den Nord-Ostsee-Kanal

§ 41 Geltungsbereich

Auf dem Nord-Ostsee-Kanal und seinen Zufahrten gelten die Vorschriften dieses Abschnitts zusätzlich zu den übrigen Vorschriften dieser Verordnung, insbesondere zu den in § 23 Abs. 3 Nr. 3 und Abs. 5, § 24 Abs. 4, § 29 Abs. 2 und § 32 Abs. 1 Nr. 5 enthaltenen Sondervorschriften für den Nord-Ostsee-Kanal.

§ 42 Zulassung

(1) Der Nord-Ostsee-Kanal darf von Fahrzeugen sowie von Schub- und Schleppverbänden nur befahren werden, wenn

  1. die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Abmessungen nicht überschritten werden,

  2. die Stabilität und Manövrierfähigkeit gewährleistet ist,

  3. der Ruderlagenanzeiger ausreichend beleuchtet ist,

  4. keine Gegenstände über die Bordwand hinausragen und

  5. die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs nicht in anderer Weise beeinträchtigt ist.

Dies gilt für schwimmende Geräte und schwimmende Anlagen entsprechend.

(2) Bei Schleppverbänden muß sichergestellt sein, daß eine Geschwindigkeit von 9 Kilometern (4,9 Seemeilen) in der Stunde eingehalten werden kann und sich auf jedem Anhang mindestens zwei schiffahrtskundige Personen befinden.

(3) Fahrzeuge, die bestimmte gefährliche Güter (§ 2 Abs. 1 Nr. 16) befördern, sind spätestens bei der Anmeldung nach § 43 als solche anzuzeigen. Dies gilt nicht für Kriegsfahrzeuge. Fahrzeugführer von gelöschten Tankschiffen haben mit der Anmeldung eine schriftliche Erklärung über die Gasfreiheit des Fahrzeugs vorzulegen. Fahrzeuge, die gefährliche Güter der Klassen 1 bis 9 des IMDG-Code deutsch befördern, haben die nach Kapitel VII Regel 5 Nr. 5 der Anlage zum Internationalen Übereinkommen von 1974 zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (Verordnung vom 11. Januar 1979 - BGBl. 1979 II S. 141), zuletzt geändert durch Verordnung vom 24. April 1997 (BGBl. 1997 II S. 934), in der jeweils geltenden Fassung mitzuführenden Verzeichnisse oder Staupläne während der Kanalfahrt griffbereit auf der Brücke vorzuhalten.

(4) Die Verwendung automatischer Steueranlagen oder Kabelfernbedienungsanlagen ist nur unter den nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Voraussetzungen gestattet.

(5) Nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachte Fahrzeuge haben für die Kanalfahrt von dieser Behörde als zuverlässig und mit den Verhältnissen auf dem Nord-Ostsee-Kanal vertraut anerkannte Steurer (Kanalsteurer) in bekanntgemachter Zahl anzunehmen. Satz 1 gilt nicht

  1. für die Fahrtstrecke zwischen den Kanalschleusen Brunsbüttel und dem Kanal km 6,00,

  2. für die Fahrtstrecke zwischen den Kanalschleusen Kiel-Holtenau und der westlichen Begrenzung der Weiche Schwartenbek,

  3. für Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes und für Kriegsfahrzeuge.

(6) Fahrzeugen, die die Voraussetzungen nach den Absätzen 1 bis 5 nicht erfüllen, kann das zuständige Wasser- und Schiffahrtsamt die Durchfahrt verweigern oder unter Auflagen gestatten.

(7) Fahrzeuge dürfen außerhalb der Weichengebiete, öffentlichen Häfen, Umschlags- und sonstigen Liegestellen aus anderen als verkehrsbedingten Gründen nicht liegen.

§ 43 An- und Abmeldung

(1) Der Fahrzeugführer oder sein Beauftragter hat die Kanalfahrt umgehend nach dem Einfahren in die Schleusen Brunsbüttel, Kiel- Holtenau oder Gieselau beim zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamt unter Vorlage der nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Unterlagen anzumelden.

(2) Macht ein Fahrzeug im Nord-Ostsee-Kanal fest, ohne ein Haltegebot erhalten zu haben, so hat es sich bei der zuständigen Verkehrszentrale abzumelden. Die Kanalfahrt darf erst nach Zustimmung der Verkehrszentrale angetreten oder fortgesetzt werden. Nach Erteilung der Zustimmung haben Fahrzeuge die Kanalfahrt unverzüglich anzutreten. Der Fahrzeugführer hat bei der Befolgung der Vorschriften über das Verhalten im Verkehr die Verkehrsinformationen der Verkehrszentrale unverzüglich entsprechend den Bedingungen der jeweiligen Verkehrssituation zu berücksichtigen und den getroffenen Maßnahmen der Verkehrslenkung nachzukommen.

(3) Von den Liegestellen im Achterwehrer Schiffahrtskanal darf nur nach Anmeldung bei der Schleusenaufsicht abgelegt werden; dies gilt nicht für Sportfahrzeuge.

§ 44

(aufgehoben)

§ 45 Verkehr in den Zufahrten

Die Zufahrten dürfen nur von Fahrzeugen benutzt werden, die in den Nord-Ostsee-Kanal einlaufen oder ihn verlassen. Dies gilt nicht

  1. für Fahrzeuge auf der Fahrtstrecke von und nach der Umschlagstelle im Schleusenvorhafen Kiel-Holtenau,

  2. für Fahrgastschiffe auf der Fahrtstrecke von und zur Anlegestelle in Kiel-Holtenau,

  3. für Sportfahrzeuge auf den Fahrtstrecken von und nach den zugelassenen Liegestellen sowie

  4. für Fahrzeuge der Strom- und Schiffahrtspolizei, Lotsenversetzfahrzeuge und zugelassene Schlepper.

§ 46 Vorfahrt beim Einlaufen in die Schleusen und beim Auslaufen

(1) Die in den nachfolgenden Absätzen enthaltenen Regelungen gelten abweichend von der Regel 9 Buchstabe b bis d und den Regeln 15 und 18 Buchstabe a bis c der Kollisionsverhütungsregeln.

(2) In Kiel-Holtenau haben die aus der Zufahrt in die Neue Schleuse einlaufenden Fahrzeuge Vorfahrt gegenüber den aus der Alten Schleuse auslaufenden Fahrzeugen. In Brunsbüttel haben die aus den Schleusenvorhäfen in die Zufahrt auslaufenden Fahrzeuge Vorfahrt gegenüber den in diesen Bereich einlaufenden Fahrzeugen.

(3) In Brunsbüttel und in Kiel-Holtenau haben die aus den Neuen Schleusen auslaufenden Fahrzeuge Vorfahrt gegenüber den aus den Alten Schleusen auslaufenden Fahrzeugen.

§ 47 Verbot des Einlaufens in die Schleusen und des Auslaufens

(1) Bei verminderter Sicht dürfen Fahrzeuge nicht aus den Schleusen nach den Binnenhäfen und in Kiel-Holtenau auch nicht nach dem Schleusenvorhafen auslaufen, solange von dort andere Fahrzeuge in die Schleusen einlaufen.

(2) In Brunsbüttel dürfen Fahrzeuge nicht in den Schleusenvorhafen auslaufen, solange andere Fahrzeuge von der Elbe her in den jeweiligen Schleusenvorhafen einlaufen. Fahrzeuge mit einem bestimmten Tiefgang dürfen bei nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Wasserständen nicht in die Schleusen einlaufen oder aus ihnen auslaufen.

§ 48 Fahrabstand

(1) Außerhalb der Weichengebiete und Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals mit Ausnahme eines Bereiches von 1000 Metern vor und 2000 Metern hinter den Grenzen der Weichengebiete haben Fahrzeuge

  1. der Verkehrsgruppen 1, 2 und 3 einen Abstand von mindestens 600 Metern,

  2. der Verkehrsgruppen 4 und höher einen Abstand von mindestens 1000 Metern

von einem vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten, es sei denn, daß sie dieses gemäß § 23 Abs. 4 und 5 überholen.

(2) Von und gegenüber Fahrzeugen von weniger als 20 Metern Länge kann der vorgeschriebene Mindestabstand geringer sein.

§ 49 Verhalten vor und in den Weichengebieten

(1) In die Weichengebiete ist zügig einzulaufen.

(2) Wird im Weichengebiet ein Sichtzeichen A.22 Buchstabe b (Anlage I) gezeigt, hat sich ein Fahrzeug, dem die Ausfahrt verboten ist, den bestehenden Umständen entsprechend an den jeweils vordersten und in seiner Fahrtrichtung rechts liegenden freien Dalben zu legen oder in dessen Nähe aufzustoppen und der durchgehenden Schifffahrt ausreichend Raum zu geben. An den jeweils vordersten freien Dalben an der linken Seite darf sich ein Fahrzeug nur legen, wenn Verkehrs- oder Wetterverhältnisse dies erfordern.

(3) Für das Verlassen des Weichengebietes ist grundsätzlich die Reihenfolge des Einlaufens in das Weichengebiet maßgebend. Will ein Fahrzeug ein vor ihm an derselben Dalbenreihe liegendes und zur Weiterfahrt berechtigtes Fahrzeug überholen, haben sich die Fahrzeugführer nach Maßgabe des § 23 Abs. 4 zu verständigen. Dies gilt auch, wenn in das Weichengebiet einlaufende Fahrzeuge die im Weichengebiet in gleicher Fahrtrichtung liegenden und zur Weiterfahrt berechtigten Fahrzeuge überholen wollen. Das Vorbeifahren an zur Weiterfahrt nicht berechtigten Fahrzeugen, die an den Dalben liegen, gilt nicht als Überholen.

(4) Fahrzeuge, die an der linken Dalbenreihe liegen, dürfen erst ablegen, wenn die durchgehende Schiffahrt und die von der rechten Dalbenreihe ablegenden Fahrzeuge nicht gefährdet oder behindert werden.

(5) Fahrzeugen ist das Liegen in den Weichengebieten aus anderen als verkehrs- oder wetterbedingten Gründen nur mit Zustimmung der zuständigen Verkehrszentrale gestattet.

§ 50 Fahrregeln für Freifahrer und Schub- und Schleppverbände

(1) Freifahrer dürfen bei verminderter Sicht auf dem Nord-Ostsee-Kanal nur fahren, wenn

  1. das Radargerät einwandfrei arbeitet und

  2. sich außer dem Fahrzeugführer eine fachkundige Person zur Bedienung des Radargerätes auf der Brücke befindet.

Andernfalls hat das Fahrzeug die Kanalfahrt zu unterbrechen und im nächsten Weichengebiet nach Möglichkeit hinter den Dalben oder an der nächsten Liegestelle festzumachen.

(2) Freifahrer und Schub- und Schleppverbände, welche die nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Voraussetzungen für die Nachtfahrt nicht erfüllen, dürfen nur während der nach § 60 Abs. 1 bekanntgemachten Zeiten (Tagfahrzeiten) den Nord-Ostsee-Kanal befahren. Außerhalb dieser Zeiten ist gestattet

  1. das Einlaufen in die Schleusen von den Binnenhäfen aus und das Auslaufen in diese,

  2. die Weiterfahrt bis zum Kreishafen Rendsburg, wenn die Weiche Breiholz oder die Weiche Audorf/Rade vor Ablauf der Tagfahrzeit erreicht wird,

  3. die Weiterfahrt bis zur Ausgangsschleuse, wenn die Weiche Dükerswisch oder Groß-Nordsee vor Ablauf der Tagfahrzeit erreicht wird.

(3) Freifahrer der Verkehrsgruppe 1 dürfen nicht mehr als ein Sportfahrzeug mit einer Länge bis zu 15 Meter während der Tagfahrzeiten schleppen; ein solcher Schleppverband gilt für die Verkehrslenkung als alleinfahrendes Fahrzeug.

(4) Schleppverbände haben bei verminderter Sicht und bei Sturm die Kanalfahrt zu unterbrechen und möglichst in einem Weichengebiet festzumachen.

§ 51 Fahrregeln für Sportfahrzeuge

(1) Sportfahrzeuge dürfen die Zufahrten und den Nord-Ostsee-Kanal lediglich zur Durchfahrt, nur während der Tagfahrzeiten im Sinne des § 50 Abs. 2 und nicht bei verminderter Sicht benutzen. Dies gilt nicht bei Annahme eines Lotsen oder für das Aufsuchen der für Sportfahrzeuge zugelassenen Liegestellen im Schleusenvorhafen Kiel-Holtenau und im Binnenhafen Brunsbüttel oder das beim Schleusenmeister angemeldete Ausschleusen zur Elbe.

(2) Sportfahrzeuge, die ihren ständigen Liegeplatz im oder ihren Lagerplatz unmittelbar am Nord-Ostsee-Kanal zwischen den Schleusen haben und auf dem Nord-Ostsee-Kanal fahren wollen, benötigen einen vom zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamt ausgestellten Fahrtausweis.

(3) Sportfahrzeuge müssen ihre Kanalfahrt so einrichten, daß sie vor Ablauf der Tagfahrzeit eine für Sportfahrzeuge bestimmte Liegestelle erreichen können.

(4) Bei plötzlich auftretender verminderter Sicht dürfen Sportfahrzeuge in den Weichengebieten hinter den Dalben oder an geeigneten Liegestellen festmachen. Dies gilt auch, wenn sie von einem Freifahrer der Verkehrsgruppe 1 geschleppt werden.

(5) Das Segeln ist auf dem Nord-Ostsee-Kanal verboten. Dies gilt nicht

  1. im Schleusenvorhafen Kiel-Holtenau vor den Alten Schleusen,

  2. außerhalb des Fahrwassers auf dem Borgstedter See, dem Audorfer See und dem Obereidersee.

Sportfahrzeuge mit Maschinenantrieb dürfen zusätzlich die Segel setzen.

(6) Ein motorbetriebenes Sportfahrzeug darf nur ein Sportfahrzeug schleppen, wobei das geschleppte Sportfahrzeug nur eine Länge von weniger als 15 Metern haben darf. Die Mindestgeschwindigkeit des Schleppverbandes muß 9 Kilometer (4,9 Seemeilen) in der Stunde betragen.

§ 52

(aufgehoben)

§ 53 Fahrregeln und Festmachen auf dem Gieselaukanal

(1) Das Befahren des Gieselaukanals ist nur während der Tagfahrzeiten im Sinne des § 50 Abs. 2 gestattet.

(2) Sportfahrzeuge dürfen nur für eine Übernachtung und nur an der südlich der Gieselauschleuse befindlichen Liegestelle festmachen.

§ 54

(aufgehoben)

Achter Abschnitt - Aufgaben und Zuständigkeiten der Behörden der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes

§ 55 Schiffahrtspolizei

(1) Schiffahrtspolizeibehörden sind die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest sowie die ihnen nachgeordneten Wasser- und Schiffahrtsämter; sie bedienen sich nach Maßgabe der Vereinbarungen zwischen dem Bund und den Ländern über die Ausübung der schiffahrtspolizeilichen Vollzugsaufgaben der Wasserschutzpolizei der Küstenländer sowie nach Maßgabe des § 3 Abs. 2 des Seeaufgabengesetzes der Bundespolizei und der Zollverwaltung.

(2) Örtliche Maßnahmen der Schiffahrtspolizei treffen die Wasser- und Schiffahrtsämter. Wenn sich eine Maßnahme über den Bezirk eines Wasser- und Schiffahrtsamtes hinaus auswirkt, ist dasjenige Amt zuständig, in dessen Bezirk der zu regelnde Sachverhalt zuerst eintritt. Die zuständige Wasser- und Schiffahrtsdirektion kann abweichend hiervon die Zuständigkeit für bestimmte schiffahrtspolizeiliche Aufgaben auf einer Seeschiffahrtsstraße einem bestimmten Wasser- und Schiffahrtsamt übertragen. Wirkt sich eine Maßnahme über den Bezirk einer Wasser- und Schiffahrtsdirektion hinaus aus, ist das Wasser- und Schiffahrtsamt der Wasser- und Schiffahrtsdirektion zuständig, in dessen Bezirk der zu regelnde Sachverhalt zuerst eintritt. Ist eine Maßnahme von grundsätzlicher Bedeutung, trifft sie die zuständige Wasser- und Schiffahrtsdirektion. Schiffahrtspolizeiliche Maßnahmen, die keinen Aufschub dulden, können auch von der Wasserschutzpolizei getroffen werden.

§ 55a Verkehrszentralen

Die Verkehrszentralen sind im Rahmen der entsprechend den Erfordernissen des jeweiligen Reviers eingerichteten maritimen Verkehrssicherung für folgende Maßnahmen zuständig:

  1. Verkehrsinformationen,

  2. Verkehrsunterstützungen,

  3. Verkehrsregelungen und

  4. Verkehrslenkung auf dem Nord-Ostsee-Kanal.

§ 56 Schiffahrtspolizeiliche Verfügungen

(1) Die Schiffahrtspolizeibehörden können zur Erfüllung der Aufgaben nach § 3 des Seeaufgabengesetzes Anordnungen erlassen, die an bestimmte Personen oder an einen bestimmten Personenkreis gerichtet sind und ein Gebot oder Verbot enthalten (Schiffahrtspolizeiliche Verfügungen).

(2) Schiffahrtspolizeiliche Verfügungen gehen den Vorschriften dieser Verordnung und den durch Schiffahrtszeichen getroffenen Anordnungen vor.

§ 57 Schiffahrtspolizeiliche Genehmigungen

(1) Einer schiffahrtspolizeilichen Genehmigung des nach § 55 Abs. 2 zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamtes bedürfen

  1. der Verkehr von außergewöhnlich großen Fahrzeugen, von Luftkissen-, Tragflächen- und Bodeneffektfahrzeugen, von Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen sowie von Wasserflugzeugen und Flugbooten, außerhalb von genehmigten Flugplätzen nach § 6 des Luftverkehrsgesetzes und von Außenstart- und -landegeländen nach § 25 des Luftverkehrsgesetzes,

  2. der Verkehr außergewöhnlicher Schub- und Schleppverbände sowie das Schleppen außergewöhnlicher Schwimmkörper,

  3. Stapelläufe,

  4. die Bergung von Fahrzeugen, außergewöhnlichen Schwimmkörpern und Gegenständen, soweit dadurch die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigt werden oder eine Gefahr für die Meeresumwelt entstehen kann; dies gilt nicht, wenn die Bergung durch die Schiffahrtspolizeibehörde angeordnet worden ist,

  5. die Erprobung und die Prüfung der Zugkraft von Fahrzeugen sowie Standproben, die die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigen können,

  6. wassersportliche Veranstaltungen auf dem Wasser,

6a. Parasailing,

  1. sonstige Veranstaltungen auf oder an Seeschiffahrtsstraßen, die die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigen oder eine Gefahr für die Meeresumwelt darstellen können.

(2) Die Genehmigung ist rechtzeitig zu beantragen.

(3) Die Genehmigung kann unter Bedingungen und Auflagen erteilt werden, die

a) eine Beeinträchtigung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs verhüten und ausgleichen oder

b) die von der Schiffahrt ausgehenden schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes verhindern oder

c) die eine Gefahr für die Meeresumwelt verhindern oder beseitigen.

Die Genehmigung wird für eine bestimmte angemessene Frist erteilt.

§ 58 Schiffahrtspolizeiliche Meldungen

(1) Die Führer von Fahrzeugen, Schub- und Schleppverbänden, die die nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten Abmessungen und Größen überschreiten, sowie von Fahrzeugen im Sinne des § 30 Abs. 1 haben der nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten Verkehrszentrale folgende Angaben zu melden:

  1. soweit die Meldung der nachfolgenden Angaben nicht schon nach § 1 Abs. 1 in Verbindung mit Nummer 2.6 der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Anlaufbedingungsverordnung vorgenommen worden ist, rechtzeitig vor dem Befahren der nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten Seeschifffahrtsstraßen:

    a) Name, Unterscheidungssignal, gegebenenfalls IMO- Schiffsidentifikationsnummer oder Maritime Mobile Service Identity (MMSI)-Nummer und Art des Fahrzeugs,

    b) Position des Fahrzeugs,

    c) Länge, Breite und aktueller Frischwassertiefgang des Fahrzeugs in Metern,

    d) letzter Auslauf- und nächster Anlaufhafen,

    e) Angabe, ob Massengüter im Sinne des § 30 Abs. 1 Nr. 1 befördert werden und, wenn dies zutrifft, Angabe der Ladungsart und -menge und der UN- Nummer, oder ob solche Güter befördert worden sind und danach die Tanks nicht gereinigt und entgast oder vollständig inertisiert sind,

    f) Angabe, ob gefährliche oder umweltschädliche Güter im Sinne der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Anlaufbedingungsverordnung befördert werden,

    g) Erklärung, ob Mängel an Schiff oder Ladung vorliegen und

    h) Gesamtzahl der Personen an Bord;

  2. während der weiteren Fahrt bei den nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten Positionen:

    a) Name und Unterscheidungssignal des Fahrzeugs,

    b) Position des Fahrzeugs,

    c) Geschwindigkeit des Fahrzeugs und

    d) Passierzeit des Fahrzeugs;

  3. Unterbrechung und Fortsetzung der Fahrt.

(2) Nach Abgabe der ersten Meldung muss der Führer eines Fahrzeugs im Sinne des Absatzes 1 ständig über UKW-Sprechfunk auf den nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten UKW-Kanälen und, wenn technisch durchführbar, auf UKW-Kanal 16 ansprechbar sein.

(3) Sind Schiffe mit AIS ausgerüstet und befinden sich diese in einem nach § 60 Abs. 1 bekannt gemachten Bereich, haben die Schiffsführer die Meldungen nach Absatz 1 Nr. 1 und 2 über AIS abzugeben. Die Meldung des Namens und der Position hat zusätzlich über UKW-Sprechfunk zu erfolgen.

§ 59 Befreiung

Die Schiffahrtspolizeibehörden können von Vorschriften dieser Verordnung im Einzelfall befreien.

§ 60 Ermächtigung zum Erlaß von schiffahrtspolizeilichen Bekanntmachungen und Rechtsverordnungen

(1) Die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest werden, jeweils für ihren Zuständigkeitsbereich, ermächtigt, die in den vorstehenden Vorschriften vorgesehenen Bekanntmachungen zu erlassen, wenn und soweit dies zur Abwehr von Gefahren für die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, zur Abwehr von Gefahren für die Meeresumwelt oder zur Verhütung von der Schifffahrt ausgehender schädlicher Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes- Immissionsschutzgesetzes erforderlich ist. Die Bekanntmachungen sind im Bundesanzeiger zu veröffentlichen.

(2) Die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest werden, jeweils für ihren Zuständigkeitsbereich, ermächtigt, Rechtsverordnungen über die Begrenzung von militärischen und zivilen Übungs- und Sperrgebieten sowie über das dadurch bedingte Verhalten von Fahrzeugen zu erlassen.

(3) Die Wasser- und Schifffahrtsdirektionen Nord und Nordwest werden, jeweils für ihren Zuständigkeitsbereich, ermächtigt, durch Rechtsverordnung Anordnungen vorübergehender Art mit einer Geltungsdauer von höchstens drei Jahren zu erlassen, die aus besonderen Anlässen für die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf den Seeschifffahrtsstraßen, zur Abwehr von Gefahren für die Meeresumwelt oder zur Verhütung von der Schifffahrt ausgehender schädlicher Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes- Immissionsschutzgesetzes erforderlich werden. Die Rechtsverordnungen können insbesondere veranlasst sein durch Arbeiten in der Wasserstraße, öffentliche Veranstaltungen oder durch die Fahrwasserverhältnisse. Satz 1 ist auch auf Rechtsverordnungen anzuwenden, die notwendig sind, um bis zu einer Änderung dieser Verordnung oder zu Versuchszwecken schifffahrtspolizeiliche Maßnahmen zu treffen.

Neunter Abschnitt - Bußgeld- und Schlußvorschriften

§ 61 Ordnungswidrigkeiten

(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 15 Abs. 1 Nr. 2 des Seeaufgabengesetzes oder im Sinne des § 7 Abs. 1 des Binnenschiffahrtsaufgabengesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig

  1. entgegen § 3 Abs. 1 Satz 1 sich nicht so verhält, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird,

1a. entgegen § 3 Abs. 3 ein Fahrzeug führt oder eine andere Tätigkeit des Brücken-, Decks- oder Maschinendienstes ausübt, mit einem Wassermotorrad, einem Kite- oder einem Segelsurfbrett fährt, obwohl er infolge körperlicher oder geistiger Mängel oder des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel in der sicheren Führung des Fahrzeuges oder in der sicheren Ausübung der Tätigkeiten des Brücken-, Decks- oder Maschinendienstes behindert ist,

1b. entgegen § 3 Abs. 4 ein Fahrzeug führt oder eine andere Tätigkeit des Brücken-, Decks- oder Maschinendienstes ausübt, mit einem Wassermotorrad, einem Kite- oder einem Segelsurfbrett fährt, obwohl er 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft oder 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut oder eine Alkoholmenge im Körper hat, die zu einer solchen Atem- oder Blutalkoholkonzentration führt,

1c. entgegen § 3 Abs. 5 während der Fahrt alkoholische Getränke zu sich nimmt oder bei Dienstantritt unter der Wirkung solcher Getränke steht,

  1. der Vorschrift des § 4 Abs. 2 über die Beratung der Schiffsführung oder des Absatzes 4 über die Bestimmung des verantwortlichen Fahrzeugführers zuwiderhandelt,

  2. entgegen § 5 Abs. 2 eine durch ein Gebots- oder Verbotszeichen getroffene Anordnung nicht befolgt,

  3. entgegen § 5 Abs. 3 Schiffahrtszeichen beschädigt oder in ihrer Erkennbarkeit beeinträchtigt,

  4. einer Vorschrift des § 6 über den Gebrauch der Sichtzeichen, Schallsignale, Laternen, Leuchten oder Scheinwerfer, über die Ausrüstung mit Schallsignalanlagen oder die Gewährleistung ihrer Wirksamkeit oder Betriebssicherheit zuwiderhandelt,

  5. einer Vorschrift des § 8 über das Mitführen oder Anbringen, den Sichtbereich, die Tragweite oder die Beschaffenheit der Sichtzeichen zuwiderhandelt,

  6. entgegen § 9 Abs. 1 Satz 1 Positionslaternen oder Schallsignalanlagen verwendet, die vom Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie nicht zugelassen sind, entgegen Absatz 1 Satz 2 für eine sachgemäße Instandsetzung oder Ersatz nicht oder nicht rechtzeitig sorgt, entgegen Absatz 2 Satz 1 nichtelektrische Positionslaternen verwendet, entgegen Absatz 4 Satz 1 andere als die dort aufgeführten oder nach den Kollisionsverhütungsregeln zugelassene Positionslaternen verwendet oder entgegen Absatz 4 Satz 2 für eine sachgemäße Instandsetzung oder Ersatz nicht oder nicht rechtzeitig sorgt,

  7. einer Vorschrift des § 10 Abs. 1, 2 und 5 über das Führen von Sichtzeichen oder dem Fahrverbot nach Absatz 3 zuwiderhandelt,

  8. einer Vorschrift der §§ 21 bis 26 über das Rechtsfahrgebot, Überholen oder Begegnen, die Vorfahrt, die Fahrgeschwindigkeit, den Abstand oder das sofortige Fallen der Buganker zuwiderhandelt,

  9. einer Vorschrift des § 27 über das Schleppen oder Schieben zuwiderhandelt,

  10. einer Vorschrift des § 28 oder des § 29 über das Durchfahren von Brücken, Sperrwerken oder Schleusen zuwiderhandelt,

  11. entgegen § 30 eine dort genannte Seeschiffahrtsstraße oder Wasserfläche befährt,

  12. einer Vorschrift des § 31 Abs. 1 Satz 1 oder 2, Abs. 2 oder 3 über das Wasserskilaufen, das Schleppen von Wassersportanhängen das Fahren mit Wassermotorrädern oder das Kite- oder Segelsurfen zuwiderhandelt,

  13. einer Vorschrift der §§ 32 bis 34 über das Ankern, Anlegen, Festmachen oder über den Umschlag zuwiderhandelt,

  14. einer Vorschrift des § 35 über das Ankern, Festmachen, Einhalten eines Sicherheitsabstandes, das Vorhandensein von Einrichtungen zum Schutz vor Funkenflug beim Vorbeifahren von und an Fahrzeugen, die bestimmte gefährliche Güter befördern, das Längsseitsliegen an solchen Fahrzeugen oder das Verholen zuwiderhandelt,

  15. einer Vorschrift des § 36 über den Umschlag bestimmter gefährlicher Güter oder die Anzeige des Umschlags zuwiderhandelt,

  16. einer Vorschrift des § 37 über das Verhalten bei Schiffsunfällen oder den Verlust von Gegenständen sowie über das Benachrichtigen bei Bränden oder sonstigen, die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gefährdenden Vorkommnissen zuwiderhandelt,

  17. einer Vorschrift des § 38 über das Fischen, Schießen oder Jagen zuwiderhandelt,

  18. einer Vorschrift des § 39 über die Fahrgastschiffahrt oder den Fährbetrieb zuwiderhandelt,

19a. entgegen § 40 Satz 1 als Schiffsführer nicht dafür sorgt, dass sich ein Abdruck der dort genannten Verordnungen an Bord befindet,

  1. den Nord-Ostsee-Kanal mit einem Fahrzeug befährt, das die Voraussetzungen nach § 42 Abs. 1 nicht erfüllt,

  2. einer Vorschrift des § 42 Abs. 2 über das Einhalten der Geschwindigkeit von Schleppverbänden oder die Besetzung von Anhängen zuwiderhandelt,

  3. entgegen § 42 Abs. 3 Satz 1 die Anzeige nicht oder nicht rechtzeitig erstattet, entgegen Absatz 3 Satz 3 die schriftliche Erklärung nicht vorlegt oder entgegen Absatz 3 Satz 4 die mitzuführenden Verzeichnisse oder Staupläne während der Kanalfahrt nicht griffbereit auf der Brücke vorhält,

  4. einer Vorschrift des § 42 Abs. 4 über die Bedienung des Ruders oder des Absatzes 5 über die Annahme von Steurern zuwiderhandelt,

  5. entgegen der Anordnung nach § 42 Abs. 6 den Nord-Ostsee-Kanal befährt oder die Auflagen nicht erfüllt,

  6. entgegen § 42 Abs. 7 an dort nicht aufgeführten Stellen aus anderen als verkehrsbedingten Gründen liegt,

  7. einer Vorschrift des § 43 über die An- oder Abmeldung, den Antritt oder die Fortsetzung der Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal zuwiderhandelt,

  8. entgegen § 45 Satz 1 die Zufahrten des Nord-Ostsee-Kanals benutzt,

  9. einer Vorschrift des § 46 über die Vorfahrt beim Ein- oder Auslaufen im Bereich der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals zuwiderhandelt,

  10. einer Vorschrift des § 47 über das Verbot des Ein- oder Auslaufens im Bereich der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals zuwiderhandelt,

  11. entgegen § 48 den Fahrabstand nicht einhält,

  12. einer Vorschrift des § 49 über das Verhalten in den Weichengebieten des Nord-Ostsee-Kanals zuwiderhandelt,

  13. einer Vorschrift des § 50 oder des § 51 über Fahrregeln auf dem Nord- Ostsee-Kanal für Freifahrer, Schub- oder Schleppverbände oder Sportfahrzeuge zuwiderhandelt,

  14. einer Vorschrift des § 53 über Fahrregeln oder Festmachen auf dem Gieselaukanal zuwiderhandelt,

  15. einer vollziehbaren Anordnung nach § 56 Abs. 1 zuwiderhandelt,

  16. ohne die nach § 57 Abs. 1 erforderliche Genehmigung tätig wird,

  17. einer vollziehbare Auflage nach § 57 Abs. 3 zuwiderhandelt oder

  18. entgegen § 58 Abs. 1 oder 3 eine Meldung nicht, nicht richtig, nicht vollständig, nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig abgibt oder entgegen § 58 Abs. 2 nicht ständig über UKW- Sprechfunk ansprechbar ist.

(2) Die Zuständigkeit für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 wird auf die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest übertragen.

(3) Die Zuständigkeit für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten auf Grund der nach § 60 Abs. 2 und 3 erlassenen Rechtsverordnungen wird auf die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest übertragen.

(4) Die Zuständigkeit für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach § 15 Abs. 1 Nr. 1 des Seeaufgabengesetzes wird auf die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest übertragen. Dies gilt auch, soweit die Ordnungswidrigkeiten auf einem deutschen Schiff außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer begangen werden.

§ 62

(Inkrafttreten; Aufhebung von Vorschriften)

Anlage I Schiffahrtszeichen

Fundstelle des Originaltextes: BGBl. I 1998, 3228 - 3251; bzgl. der einzelnen Änderungen vgl. Fußnote

Vorbemerkung Anlage I enthält die Schiffahrtszeichen im Sinne des § 5 Abs. 1 Seeschiffahrtsstraßen-Ordnung.

  1. Sichtzeichen

    Man unterscheidet

    • Flaggenzeichen,

    • Tafelzeichen (u. U. mit Zusatzzeichen),

    • Körperzeichen,

    • Feuer,

    • Lichtsignale,

      die Gebote, Verbote, Warnungen und Hinweise geben.

    Außer den abgebildeten Warnzeichen und Hinweiszeichen B.1 bis B.17 können weitere derartige Sichtzeichen durch Bekanntmachung der zuständigen Schiffahrtspolizeibehörde eingeführt und gesetzt werden.

    a) Flaggenzeichen

    Es werden einfarbige Flaggen (rot, grün) oder Flaggen des
    Internationalen Signalbuches verwendet.
    

    b) Tafelzeichen

    (1) Tafelzeichen, die ein Gebot oder ein Verbot aussagen, gelten entweder
        im Bereich des Standortes der Tafel oder in der Strecke, die durch
        Zusatzzeichen nach Buchstabe c für Entfernungs- oder Streckenangaben
        oder durch das Tafelzeichen A.15 begrenzt werden. Sie gelten im
        allgemeinen über die ganze Breite der Seeschiffahrtsstraße. Die Tafeln
        können auf besonderen Vorrichtungen oder an einem anderen Zwecken
        dienenden Bauwerk angebracht sein. Die Tafel kann im Einzelfall
        dadurch ersetzt sein, daß das Schiffahrtszeichen auf einem beliebigen
        Untergrund aufgetragen ist.
    
    
    (2) Die Tafelzeichen sind entsprechend ihrer Aussage Gebotszeichen,
        Verbotszeichen, Warnzeichen und Hinweiszeichen, die mit wenigen
        Ausnahmen wie folgt dargestellt sind:
    
        Gebotszeichen
    
        rechteckige weiße Tafeln mit rotem Rand und schwarzem Symbol im weißen
        Mittelfeld, das das gebotene Verhalten darstellt;
    
        Verbotszeichen
    
        rechteckige weiße Tafeln mit rotem Rand, rotem Schrägstrich von links
        oben nach rechts unten mit schwarzem Symbol im weißen Mittelfeld, das
        das verbotene Verhalten darstellt;
    
        Warnzeichen und Hinweiszeichen
    
        rechteckige Tafeln mit verschiedener, meistens blauer Farbgebung und
        zum Teil mit einem Symbol, durch die auf besondere Verhältnisse oder
        Anlagen der Seeschiffahrtsstraße hingewiesen wird;
    

    c) Zusatzzeichen

    für Entfernungsangaben
    
    rechteckige weiße Tafel über dem zu ergänzenden Schiffahrtszeichen mit
    der Angabe der Entfernung, in der dieses, von seinem Standort aus
    gemessen, Geltung hat;
    
    ... (Abb.)
    
    für Streckenangaben
    
    dreieckige weiße Tafel neben dem zu ergänzenden Schiffahrtszeichen,
    deren Dreieckspitze in Richtung der Strecke weist, in der das
    Schiffahrtszeichen gültig ist, gegebenenfalls mit der Angabe der Länge
    der Strecke im Dreieck;
    
    ... (Abb.)
    
    für zusätzliche Erklärungen oder Hinweise
    
    rechteckige weiße Tafel unter dem zu ergänzenden Schiffahrtszeichen
    mit den erforderlichen Erklärungen oder Hinweisen.
    
    ... (Abb.)
    

    d) Körperzeichen

    sind
    
    -   Tonnen, Pricken, Stangen, Bälle, Kegel, Zylinder.
    

    e) Feuer

    Es werden verwendet
    
    -   Festfeuer (F/F.)
        ... (Abb.)
    
    
    -   Unterbrochenes Feuer
    
        mit Einzelunterbrechung (Oc/Ubr.)
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 2 Unterbrechungen (Oc
        2                               /Ubr.
        2                               )
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 3 Unterbrechungen (Oc
        3                               /Ubr.
        3                               )
        ... (Abb.)
    
    
    -   Gleichtaktfeuer (Iso/Glt.)
        ... (Abb.)
    
    
    -   Blitzfeuer
    
        mit Einzelblitzen (Fl./Blz.)
        ... (Abb.) oder
    
        mit Gruppen von 2 Blitzen (Fl.
        2                               /Blz.
        2                               )
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 2 + 1 Blitzen (Fl. <2 + 1>/Blz. <2 + 1>)
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 5 Blitzen (Fl.
        5                               /Blz.
        5                               )
        ... (Abb.)
    
    
    -   Funkelfeuer
    
        mit dauerndem Funkeln (Q/Fkl.)
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 3 Funkeln (Q
        3                               /Fkl.
        3                               )
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 9 Funkeln (Q
        9                               /Fkl.
        9                               )
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 6 Funkeln und 1 Blink (Q
        6                                +LFI/Fkl.
        6                                + Blk.)
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Unterbrechungen (IQ/Fkl. unt.)
        ... (Abb.)
    
    
    -   Schnelles Funkelfeuer
    
        mit dauerndem schnellen Funkel (VQ/SFkl.)
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 3 schnellen Funkeln (VQ
        3                               /SFkl.
        3                               )
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 9 schnellen Funkeln (VQ
        9                               /SFkl.
        9                               )
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Gruppen von 6 schnellen Funkeln und 1 Blink (VQ
        6                                + LFI/SFkl.
        6                                + Blk.)
        ... (Abb.)
    
        oder
    
        mit Unterbrechungen (IVQ/SFkl. unt.)
        ... (Abb.)
    
    
    
    
    Ein Funkelfeuer wird mit 60 Lichterscheinungen/Minute und ein
    schnelles Funkelfeuer mit 100 bis 120 Lichterscheinungen/Minute
    ausgesendet. Ein Blinken wird als Lichterscheinung von mehr als 2
    Sekunden Dauer sichtbar. In den Klammern ist für jede Kennung die
    englische/deutsche Abkürzung genannt.
    

    f) Lichtsignale

    (1) Lichtsignale, die zur Regelung des Verkehrs von Signallichtanlagen
        ausgestrahlt werden, werden bei Nacht und mit gleichem Signalbild auch
        am Tage gezeigt. Liegen mehrere Durch- und Einfahrten nebeneinander,
        so werden die Lichtsignale an einer gemeinsamen Signalanlage jeweils
        auf der der Durch- oder Einfahrt entsprechenden Seite oder an
        getrennten Signalanlagen gezeigt. Die Lichtsignale haben entsprechend
        ihrer Anzahl, Anordnung und Farbe folgende Bedeutung:
    
        -   Fahrverbot
    
            ein rotes oder zwei rote Lichter neben- oder übereinander, die nach
            Anzahl oder Anordnung für verschiedene Fahrzeugarten eine
            unterschiedliche Aussage darstellen können;
    
    
        -   Fahrgebot
    
            ein grünes Licht oder zwei grüne Lichter nebeneinander, die
            verschiedene Aussagen darstellen können;
    
    
        -   Fahrverbot oder Fahrgebot unter einschränkenden Bedingungen
    
            weiße Zusatzlichter über den roten oder grünen Lichtern, die je nach
            Anzahl unterschiedliche einschränkende Aussagen darstellen können.
    
    
    
    
    
    (2) Kennungen der Signallichter
    
        festes Licht in der angegebenen Farbe,
    
        ... (Abb.)
    
        dauerndes oder unterbrochenes Funkellicht in der angegebenen Farbe,
    
        ... (Abb.)
    
        Gleichtaktlicht in der angegebenen Farbe mit gleich langen
        Lichterscheinungen und Pausen,
    
        ... (Abb.)
    
        unterbrochenes Licht in der angegebenen Farbe mit kurzen
        Unterbrechungen zwischen langen Scheinen.
    
        ... (Abb.)
    
  2. Schallsignale

    Verwendung der Schallsignale

    Die Schallsignale werden, bis auf das Gebotssignal "Anhalten", nur bei verminderter Sicht zur Ergänzung der von Signallichtanlagen gegebenen Lichtsignale zur Regelung des Verkehrs ausgesendet.

    Sie sind

    • Gebotssignale

    • Verbotssignale

    • Hinweissignale

    Zeitmaße der Schallsignale

    Die Dauer eines kurzen Tones beträgt etwa 1 Sekunde.

    Die Dauer eines langen Tones beträgt 4 bis 6 Sekunden, soweit sich aus dieser Anlage nicht etwas anderes ergibt.

    Darstellung der Schallsignale

    1 langer Ton ... (Abb.)

    1 kurzer Ton ... (Abb.)

    Glockenschlag ... (Abb.)

    Rasches Läuten der Glocke ... (Abb.)

Abschnitt I - Sichtzeichen

* A. Gebots- und Verbotszeichen ****

**A.1** **Überholverbot**

    a)  für alle Fahrzeuge

        rechteckige weiße Tafeln mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und zwei
        senkrechten schwarzen Pfeilen - Spitzen nach oben.

        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2921)


    b)  für Schleppverbände

        rechteckige weiße Tafeln mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und zwei
        senkrechten schwarzen Doppelpfeilen - Spitzen nach oben.

        ... (Abb.)





A.2 **Begegnungsverbot an Engstellen**

    Engstellen, in denen das Begegnen verboten und die Vorfahrt nach § 25
    Abs. 5 zu beachten ist:

    rechteckige weiße Tafeln mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und zwei
    senkrechten schwarzen Pfeilen - Spitzen entgegengesetzt.

    ... (Abb.)


A.3 **Geschwindigkeitsbeschränkung**

    Verbot, die angegebene Geschwindigkeit in der nachfolgenden Strecke zu
    überschreiten:

    quadratische weiße Tafel mit rotem Rand und schwarzer Zahl, die die
    zulässige Höchstgeschwindigkeit durch das Wasser, auf dem Nord-Ostsee-
    Kanal über Grund, in Kilometern pro Stunde angibt (Beispiel: 12 km/h).

    ... (Abb.)


A.4 **Geschwindigkeitsbeschränkung wegen Gefährdung durch Sog oder
    Wellenschlag**

    Verbot, in der nachfolgenden Strecke oder an der Stelle so schnell zu
    fahren, daß Gefährdungen durch Sog oder Wellenschlag eintreten:

    eine quadratische weiße Tafel mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und
    zwei waagerechten schwarzen Wellenlinien oder

    ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2922)

    ein roter Zylinder oder

    ... (Abb.)

    drei feste Lichter übereinander, das obere weiß, das mittlere rot, das
    untere weiß.

    ... (Abb.)


A.5 **Geschwindigkeitsbeschränkung vor Stellen mit Badebetrieb**

    Verbot, vor Stellen mit erkennbarem Badebetrieb außerhalb des
    Fahrwassers in einem Abstand von weniger als 500 m von der jeweiligen
    Wasserlinie des Ufers mit einer Geschwindigkeit von mehr als 8 km (4,3
    sm) in der Stunde (Fahrt durch das Wasser) zu fahren:

    Stangen mit einem gelben liegenden Kreuz.

    ... (Abb.)


A.6 **Einhalten eines Fahrabstandes**

    Gebot, in der nachfolgenden Strecke einen Mindestabstand von dem
    Aufstellungsort des Zeichens einzuhalten:

    rechteckige weiße Tafel mit rotem Rand, deren eine Hälfte auf
    schwarzem Grund, der dreieckig in die andere Hälfte, auf der die
    Passierseite liegt, weist, eine weiße Zahl zeigt, die den zu haltenden
    Abstand in Metern angibt (Beispiel: 40 m von der in Fahrtrichtung
    rechten Seite).

    ... (Abb.)


A.7 **Anhalten vor beweglichen Brücken, Sperrwerken und Schleusen**

    Gebot, vor beweglichen Brücken, Sperrwerken und Schleusen vor der
    Tafel anzuhalten, solange die Durchfahrt nicht freigegeben ist:

    quadratische weiße Tafel mit rotem Rand und einem waagerechten
    schwarzen Strich.

    ... (Abb.)


A.8 **Ankerverbot**

    Verbot, in einem Abstand von weniger als 300 m beiderseits der Linie,
    die die Tafeln verbindet oder die die Verlängerung der
    Verbindungslinie von Oberbake und Unterbake der Tafel an einem Ufer
    bildet, zu ankern und Anker, Trossen oder Ketten schleifen zu lassen
    (bei Entfernungs- und Streckenangaben nach Nr. 1c der Vorbemerkung
    gelten diese Angaben anstelle des beiderseitigen Abstandes von 300 m):

    rechteckige weiße Tafeln mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und
    umgekehrtem schwarzen Anker an beiden Ufern oder

    ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2923)

    an einem Ufer eine rechteckige weiße Tafel mit rotem Rand, rotem
    Schrägstrich und umgekehrtem schwarzen Anker und darüber eine weiße
    dreieckige Tafel mit rotem Rand - Spitze oben - als Unterbake sowie
    dahinter eine Stange mit einer weißen dreieckigen Tafel mit rotem Rand
    - Spitze unten - als Oberbake.

    ... (Abb.)


A.9 **Festmacheverbot**

    Verbot, in der nachfolgenden Strecke an dem Ufer festzumachen, an dem
    die Tafel aufgestellt ist:

    quadratische weiße Tafel mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und
    schwarzem Poller, um den eine Trosse gelegt ist.

    ... (Abb.)


A.10 **Liegeverbot**

    Verbot, in der nachfolgenden Strecke auf der Seite der
    Seeschiffahrtsstraße liegen zu bleiben (ankern oder festmachen), auf
    der das Zeichen steht:

    quadratische weiße Tafel mit rotem Rand, rotem Schrägstrich und einem
    schwarzen "P".

    ... (Abb.)


A.11 **Einhalten einer Fahrtrichtung**

    Gebot, die durch den Pfeil angezeigte Richtung einzuschlagen:

    rechteckige weiße Tafel mit rotem Rand und waagerechtem schwarzen
    Pfeil.

    ... (Abb.)


A.12 **Abgabe von Schallsignalen**

    Gebot, an dieser Stelle das in der zusätzlichen Tafel angegebene
    Schallsignal zu geben:

    quadratische weiße Tafel mit rotem Rand und einem schwarzen Punkt.

    ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2924)


A.13 **Anhalten in Schleusen**

    Gebot, vor den Tafeln an den Schleusenmauern anzuhalten, solange die
    Ausfahrt aus der Schleuse nicht freigegeben ist:

    senkrechter gelber Streifen an den Schleusenmauern vor den
    Schleusentoren vom Wasserspiegel bis zur Schleusenplattform, der auf
    der Schleusenplattform in einer Länge von 1 m weitergeführt ist.

    ... (Abb.)


A.14 **Durchfahren von Brücken**

    Verbot, die Brückenöffnung außerhalb des durch die beiden Tafeln
    begrenzten Raumes zu durchfahren (das Verbot gilt nicht für kleine
    Fahrzeuge im Sinne des § 10):

    zwei quadratische, auf der Spitze stehende rot-weiße Tafeln.

    ... (Abb.)


A.15 **Ende einer Gebots- oder Verbotsstrecke in einer Richtung**

    rechteckige blaue Tafel mit weißem Diagonalstreifen von links oben
    nach rechts unten.

    ... (Abb.)


A.16 **Aufforderung zum Anhalten**

    Gebot zum Anhalten durch Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes:

    der als Lichtzeichen gegebene Buchstabe "L" oder

    ... (Abb.)

    die Flagge "L" des Internationalen Signalbuches.

    ... (Abb.)


A.17 **Gesperrte Wasserflächen**

    a)  Fahrverbot für Maschinenfahrzeuge, Wassermotorräder und Surffahrzeuge

        Verbot für Maschinenfahrzeuge, Wassermotorräder und Surffahrzeuge die
        wegen Badebetriebs gesperrten Wasserflächen zu befahren.

        *
            *
                *
                    Farbe: bei Tonne

                        weiß mit einem - von oben gesehen - rechtwinkligen gelben Kreuz

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2925)

                        bei Stange

                        weiß mit einem breiten gelben Band

                        ... (Abb.)


                    Form: Faßtonne, Kugeltonne oder Stange


                    Toppzeichen: Für Maschinenfahrzeuge und Wassermotorräder geöffnete
                        Durchfahrtsschneisen können durch zusätzliche weiße Flaggen als
                        Toppzeichen gekennzeichnet werden.

                        ... (Abb.)














    b)  Sperrgebiete

        Verbot, die gesperrte Wasserfläche zu befahren - mit Ausnahme der
        berechtigten Fahrzeuge.

        *
            *
                *
                    Farbe: bei Faßtonne und Leuchttonne

                        gelb mit einem - von oben gesehen - rechtwinkligen roten Kreuz

                        ... (Abb.)

                        bei Spierentonne und Stange

                        gelb mit einem roten Band

                        ... (Abb.)


                    Form: Faßtonne, Leuchttonne, Spierentonne oder Stange


                    Beschriftung: Nur auf Faßtonne und Leuchttonne mit schwarzen Buchstaben
                        "Sperrgebiet" oder "Sperr-G."













        Toppzeichen (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   gelbes liegendes Kreuz. Spierentonnen und Stangen sind immer mit
                        Toppzeichen versehen.

                        ... (Abb.)













        Feuer (wenn vorhanden):

        ... (Abb.)

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb


                    Kennung: Fl/Blz., Oc(2)/Ubr.(2) oder Oc(3)/Ubr.(3).

                        ... (Abb.)

















A.18 **Sperrung der gesamten Seeschiffahrtsstraße oder einer Teilstrecke**

    Gebot, wegen Sperrung der Seeschiffahrtsstraße oder einer Teilstrecke
    vor dem Sichtzeichen anzuhalten:

    a)  Dauernde Sperrung

        drei Körperzeichen übereinander, oben ein schwarzer Ball, in der Mitte
        ein schwarzer Kegel - Spitze unten -, unten ein schwarzer Kegel -
        Spitze oben - oder

        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2926)

        drei feste Lichter übereinander, das obere rot, das mittlere grün, das
        untere weiß.

        ... (Abb.)

        Bei Sperrung einer Teilstrecke der Seeschiffahrtsstraße eine
        rechteckige rote Tafel mit waagerechtem weißen Streifen.

        ... (Abb.)


    b)  Vorübergehende Sperrung

        Beginn: Schwenken eines roten Lichtes oder einer roten Flagge.

        ... (Abb.)

        Ende: Schwenken eines grünen Lichtes oder einer grünen Flagge.

        ... (Abb.)





A.19 **Durchfahren beweglicher Brücken und Sperrwerke sowie Einfahren in
    Schleusen und Ausfahren sowie der Zufahrten zu ihnen**

    (Nord-Ostsee-Kanal siehe Zeichen A.21)

    a)  Durchfahren/Einfahren verboten

        (Brücke/Sperrwerk/Schleuse geschlossen)

        ohne Einschränkungen:

        zwei feste rote Lichter nebeneinander;

        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2927)

        die Freigabe wird vorbereitet:

        (Die Herrenbrücke über die Trave darf von Fahrzeugen durchfahren
        werden, für die die Durchfahrthöhe mit Sicherheit ausreicht.)

        ein festes rotes Licht;

        ... (Abb.)

        die Anlage (Brücke/Sperrwerk/Schleuse) kann unter Beachtung der
        Vorfahrt des Gegenverkehrs nach § 25 Abs. 5 von Fahrzeugen durchfahren
        werden, für die die Durchfahrthöhe mit Sicherheit ausreicht:

        zusätzlich ein festes weißes Licht über dem linken roten Licht;

        ... (Abb.)

        die Hubbrücke steht in der ersten Hubstufe und kann von Fahrzeugen
        durchfahren werden, für die die Durchfahrthöhe mit Sicherheit
        ausreicht:

        zusätzlich zwei feste weiße Lichter über den roten Lichtern.

        ... (Abb.)


    b)  Durchfahren/Einfahren

        (Brücke/Sperrwerk/Schleuse geöffnet. Hubbrücken dürfen jedoch nur von
        Fahrzeugen durchfahren werden, für die die Durchfahrthöhe der letzten
        Hubstufe mit Sicherheit ausreicht.)

        Gegenverkehr gesperrt:

        zwei feste grüne Lichter nebeneinander;

        ... (Abb.)

        Gegenverkehr, Vorfahrt nach § 25 Abs. 5 beachten:

        zusätzlich ein festes weißes Licht über dem linken grünen Licht.

        ... (Abb.)


    c)  Ausfahren aus Schleusen

        Ausfahren verboten:

        ein festes rotes Licht;

        ... (Abb.)

        Ausfahren:

        ein festes grünes Licht.

        ... (Abb.)


    d)  Die Anlage ist für die Schiffahrt gesperrt:

        zwei feste rote Lichter übereinander.

        ... (Abb.)





A.20 **Einfahren in die Zufahrten zum Nord-Ostsee-Kanal**

    Nachstehende Regeln gelten nicht für Fahrzeuge der Strom- und
    Schiffahrtspolizei, Lotsenversetzfahrzeuge und zugelassene Schlepper
    im Sinne des § 45 Satz 2 Nr. 4

    a)  Einfahren verboten

        ohne Einschränkungen:

        ein unterbrochenes rotes Licht;

        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2928)

        die Freigabe wird vorbereitet:

        ein unterbrochenes weißes Licht über einem unterbrochenen roten Licht.
        ... (Abb.)


    b)  Einfahren

        für Fahrzeuge mit Seelotsen:

        ein unterbrochenes grünes Licht;
        ... (Abb.)

        für Freifahrer:

        ein unterbrochenes weißes Licht über einem unterbrochenen grünen
        Licht;
        ... (Abb.)

        für Sportfahrzeuge:

        ein unterbrochenes weißes Licht.
        ... (Abb.)





A.21 **Einfahren in die Schleusenvorhäfen und in die Schleusen des Nord-
    Ostsee-Kanals in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau**

    Nachstehende Regeln gelten nicht für Fahrzeuge der Strom- und
    Schiffahrtspolizei, Lotsenversetzfahrzeuge und zugelassene Schlepper
    im Sinne des § 45 Satz 2 Nr. 4 für den Verkehr in den Vorhäfen. Die
    Lichter werden auf der Seite des Signalmastes gezeigt, auf der die
    Schleusenkammer liegt, für die die Einfahrt geregelt wird.

    a)  Einfahren verboten

        ohne Einschränkungen:

        ein unterbrochenes rotes Licht;
        ... (Abb.)

        die Freigabe wird vorbereitet:

        ein unterbrochenes weißes Licht über einem unterbrochenen roten Licht.
        ... (Abb.)


    b)  Einfahren für Fahrzeuge mit Seelotsen

        an der Mittelmauer festmachen:

        ein unterbrochenes grünes Licht;
        ... (Abb.)

        an der Seitenmauer festmachen:

        ein unterbrochenes weißes Licht neben einem unterbrochenen grünen
        Licht.
        ... (Abb.)

        (Das weiße Licht wird auf der Seite gezeigt, auf der die Seitenmauer
        liegt).


    c)  Einfahren für Freifahrer

        an der Mittelmauer festmachen:

        ein unterbrochenes weißes Licht über einem unterbrochenen grünen
        Licht:

        grünen Licht:
        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2929)

        an der Seitenmauer festmachen:

        je ein unterbrochenes weißes Licht neben und über einem unterbrochenen
        grünen Licht.
        ... (Abb.)

        (Das weiße Licht neben dem grünen Licht wird auf der Seite gezeigt,
        auf der die Seitenmauer liegt.)


    d)  Einfahren für Sportfahrzeuge:

        ein unterbrochenes weißes Licht.
        ... (Abb.)





A.22 **Durchfahren der Weichengebiete des Nord-Ostsee-Kanals**

    a)  Einfahren in das Weichengebiet

        (Die Lichter werden am Weicheneinfahrtsignalmast gezeigt.)

        Einfahren verboten:

        ein rotes Funkellicht.
        ... (Abb.)

        Einfahren:

        mit freier Durchfahrt kann gerechnet werden:

        ein unterbrochenes grünes Licht;
        ... (Abb.)

        mit Durchfahrtverbot für eine oder mehrere Verkehrsgruppen muß
        gerechnet werden:

        ein unterbrochenes weißes Licht.
        ... (Abb.)


    b)  Ausfahren aus den Weichengebieten

        (Die Lichter werden an den Weichenausfahrtsignalmasten gezeigt; die
        Lichter für Fahrzeuge der Verkehrsgruppen 1 und 2 unter 15 km/h und
        die Lichter für die Freigabe einer oder mehrerer Verkehrsgruppen
        werden allein oder zusätzlich seitlich neben den übrigen Lichtern
        gezeigt.)

        Ausfahren verboten,

        Weichengebietsgrenze darf nicht überfahren werden:

        für Fahrzeuge der Verkehrsgruppen 1 und 2 unter 15 km/h:

        zwei weiße Gleichtaktlichter übereinander;
        ... (Abb.)

        für Fahrzeuge der Verkehrsgruppen 2 und höher:

        drei unterbrochene Lichter übereinander, das obere und das untere rot,
        das mittlere weiß;
        ... (Abb.)

        für Fahrzeuge der Verkehrsgruppen 3 und höher:

        ein unterbrochenes rotes Licht;
        ... (Abb.)

        für Fahrzeuge der Verkehrsgruppen 4 und höher:

        zwei unterbrochene rote Lichter übereinander;
        ... (Abb.)

        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2930)

        für Fahrzeuge der Verkehrsgruppen 5 und höher:

        drei unterbrochene Lichter übereinander, die beiden oberen rot, das
        untere weiß;
        ... (Abb.)

        für Schleppverbände:

        ein unterbrochenes rotes Licht über einem unterbrochenen weißen Licht;
        ... (Abb.)

        für alle Fahrzeuge:

        drei unterbrochene rote Lichter übereinander;
        ... (Abb.)

        die Freigabe wird für eine oder mehrere Verkehrsgruppen in Kürze
        erfolgen:

        ein weißes Gleichtaktlicht.
        ... (Abb.)

        Ausfahren, für alle Fahrzeuge:

        ein unterbrochenes grünes Licht.
        ... (Abb.)





A.23 **Verkehr beim Ölhafen Brunsbüttel**

    a)  Ausfahren aus dem Wendebecken vor dem Ölhafen in den Nord-Ostsee-Kanal

        Ausfahren verboten:

        für alle Fahrzeuge:

        zwei feste rote Lichter nebeneinander;
        ... (Abb.)

        Fahrzeuge ohne Schlepperhilfe dürfen unter Beachtung der Vorfahrt des
        Verkehrs auf dem Nord-Ostsee-Kanal ausfahren:

        zwei feste rote Lichter nebeneinander und ein festes weißes Licht über
        dem linken roten Licht.
        ... (Abb.)

        Ausfahren:

        zwei feste grüne Lichter nebeneinander.
        ... (Abb.)


    b)  Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal beim Wendebecken

        Weiterfahren verboten:

        zwei feste rote Lichter nebeneinander.
        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2931)

        Weiterfahren

        ohne Einschränkungen:

        zwei feste grüne Lichter nebeneinander;
        ... (Abb.)

        mit Verkehr aus dem Wendebecken ist zu rechnen:

        zwei feste grüne Lichter nebeneinander und ein festes weißes Licht
        über dem linken grünen Licht.
        ... (Abb.)





A.24 **Ein- und Ausfahren Gieselaukanal und Toter Travearm**

    **(Altarm der Teerhofinsel)**

    a)  Ein- und Ausfahren verboten:

        ein festes rotes Licht.
        ... (Abb.)


    b)  Ein- und Ausfahren gestattet:

        kein besonderes Sichtzeichen.





A.25 **Einfahren in die Husumer Au**

    Einfahren verboten:

    ein festes rotes Licht.
    ... (Abb.)


A.25 **Einfahren in die Husumer Au**

    Einfahren verboten:

    ein festes rotes Licht.
    ... (Abb.)


A.26 **Einfahren in die Zufahrten zum Eidersperrwerk**

    Einfahren verboten:

    ein rotes schnelles Funkellicht.
    ... (Abb.)

* B. Warnzeichen und Hinweiszeichen ****

**B.1** **Fährstelle**

    a)  für freifahrende Fähren

        eine rechteckige blaue Tafel mit weißem Symbol eines Fährschiffes;

        ... (Abb.)


    b)  für nicht freifahrende Fähren

        eine rechteckige blaue Tafel mit weißem Symbol eines Fährschiffes über
        einem waagerechten weißen Band.

        ... (Abb.)





B.2 **Durchfahren von festen Brücken**

    Öffnungen fester Brücken, deren Benutzung der Schiffahrt empfohlen
    wird:

    a)  in beiden Richtungen befahrbar

        eine quadratische, auf der Spitze stehende gelbe Tafel;

        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2932)


    b)  in einer Richtung befahrbar (Gegenverkehr gesperrt)

        zwei quadratische, auf der Spitze stehende gelbe Tafeln nebeneinander.

        ... (Abb.)





B.3 **Fernsprechstelle**

    quadratische blaue Tafel mit weißem Symbol des Telefonhörers.

    ... (Abb.)


B.4 **Grenzen eines Weichengebietes am Nord-Ostsee-Kanal**

    (§ 2 Abs. 1 Nr. 18 Buchstabe c)

    quadratische weiße Tafel mit schwarzem Rand.

    (Der Westteil der Weiche Audorf-Rade wird im Norden durch die Tonne
    2/Oberreider 1 begrenzt.)

    ... (Abb.)


B.5 **Wasserski**

    (§ 31 Abs. 1 Satz 1)

    Wasserflächen im Fahrwasser, auf denen Wasserskilaufen erlaubt ist:

    rechteckige blaue Tafel mit dem weißen Symbol eines Wasserskiläufers.

    ... (Abb.)


B.6 **Außergewöhnliche Schiffahrtsbehinderung**

    Bei Nacht:

    drei feste Lichter übereinander, die beiden oberen rot, das untere
    grün.

    ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2933)

    Am Tage:

    zwei schwarze Bälle übereinander und darunter ein schwarzer Kegel -
    Spitze unten.

    ... (Abb.)


B.7 **Querströmung**

    mit gefährlichen Querströmungen ist zu rechnen:

    zwei feste weiße senkrecht nebeneinander stehende Lichtbalken.

    ... (Abb.)


B.8 **Wassermotorräder**

    (§ 31 Abs. 1 Satz 1)

    Wasserflächen im Fahrwasser, auf denen das Fahren mit
    Wassermotorrädern erlaubt ist:

    rechteckige blaue Tafel mit dem weißen Symbol eines Wassermotorrades.

    ... (Abb.)


B.9 **Segelsurfbretter**

    (§ 31 Abs. 1 Satz 1)

    Wasserflächen im Fahrwasser, auf denen das Fahren mit
    Segelsurfbrettern erlaubt ist:

    rechteckige blaue Tafel mit dem weißen Symbol eines Segelsurfers.

    ... (Abb.)


B.10 **Kennzeichnung der Zufahrt zu Fahrwassern und der Mitte von
    Schiffahrtswegen**

    Kennzeichnung der Zufahrt zu Fahrwassern von See aus sowie der Mitte
    von Schiffahrtswegen, sofern sie nicht durch Feuerschiffe, Großtonnen,
    Baken, Molen usw. erkennbar sind:

    *
        *
            *
                *
                    Farbe: rote und weiße senkrechte Streifen.

                        Form: Kugeltonne, Leuchttonne, Spierentonne oder Stange (ggf. ohne
                        Farbe).


                    Beschriftung: fortlaufende Beschriftung und/oder Nummern, ggf. mit dem (auch
                        abgekürzten) Namen des Fahrwassers.
















    Toppzeichen (wenn vorhanden):

    *
        *
            *
                *
                    *   roter Ball; Spierentonnen und Stangen sind immer mit Toppzeichen
                        versehen.
















    Feuer (wenn vorhanden):

    *
        *
            *
                *
                    Farbe: weiß.


                    Kennung: Iso/Glt. oder Oc/Ubr.

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2934)

















B.11 **Bezeichnung der Fahrwasserseiten**

    (Laterale Zeichen)

    a)  Steuerbordseite des Fahrwassers:

        *
            *
                *
                    Farbe: grün.


                    Form: Spitztonne, Leuchttonne oder Stange (ggf. ohne Farbe).













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   fortlaufende ungerade Nummern - von See beginnend oder nach
                        festgelegter Richtung - ggf. mit einem angehängten kleinen Buchstaben,
                        ggf. in Verbindung mit dem (auch abgekürzten) Namen des Fahrwassers.

                        ... (Abb.)













        Toppzeichen (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   grüner Kegel, Spitze oben, oder Besen abwärts; Stangen sind immer mit
                        Toppzeichen versehen.

                        Feuer (wenn vorhanden):


                    Farbe: grün.


                    Kennung: FL/Blz., Fl(2)/Blz.(2), Oc(2)/Ubr.(2), Oc(3)/Ubr.(3), Q/Fkl., IQ/Fkl.
                        unt. oder Iso/Glt.

                        ... (Abb.)














    b)  Backbordseite des Fahrwassers

        *
            *
                *
                    Farbe: rot.


                    Form: Stumpftonne, Leuchttonne, Spierentonne, Stange (ggf. ohne Farbe) oder
                        Pricke (ohne Farbe).













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   fortlaufende gerade Nummern - von See beginnend oder nach festgelegter
                        Richtung -, ggf. mit einem angehängten kleinen Buchstaben, ggf. in
                        Verbindung mit dem (auch abgekürzten) Namen des Fahrwassers.

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2935)













        Toppzeichen (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   roter Zylinder oder Besen aufwärts;

                        Stangen sind immer mit Toppzeichen versehen.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: rot.


                    Kennung: Fl/Blz., Fl(2)/Blz.(2), Oc(2)/Ubr.(2), Oc(3)/Ubr.(3), Q/Fkl., IQ/Fkl.
                        unt. oder Iso/Glt.

                        ... (Abb.)

















B.12 (aufgehoben)


B.13 **Bezeichnung von abzweigenden oder einmündenden Fahrwassern**

    a)  Steuerbordseite des durchgehenden Fahrwassers/Backbordseite des
        abzweigenden oder einmündenden Fahrwassers:

        *
            *
                *
                    Farbe: grün mit einem waagerechten roten Band.


                    Form: Spitztonne, Leuchttonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Unter der fortlaufenden ungeraden Nummer der Lateralbezeichnung des
                        durchgehenden Fahrwassers, durch waagerechten Strich getrennt, der
                        Name - ggf. abgekürzt - und die erste Nummer des abzweigenden oder die
                        letzte Nummer des einmündenden Fahrwassers.

                        ... (Abb.)


                    Toppzeichen: grüner Kegel, Spitze oben oder Besen abwärts.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: grün.


                    Kennung: Fl(2+1)/Blz.(2+1).

                        ... (Abb.)














    b)  Backbordseite des durchgehenden Fahrwassers/Steuerbordseite des
        abzweigenden oder einmündenden Fahrwassers:

        *
            *
                *
                    Farbe: rot mit einem waagerechten grünen Band.


                    Form: Stumpftonne, Leuchttonne, Spierentonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Unter der fortlaufenden geraden Nummer der Lateralbezeichnung des
                        durchgehenden Fahrwassers, durch waagerechten Strich getrennt, der
                        Name - ggf. abgekürzt - und die erste Nummer des abzweigenden oder die
                        letzte Nummer des einmündenden Fahrwassers.

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2936)


                    Toppzeichen: roter Zylinder oder Besen aufwärts.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: rot.


                    Kennung: Fl(2+1)/Blz.(2+1).

                        ... (Abb.)













        Die Positionen Steuerbordseite des durchgehenden
        Fahrwassers/Steuerbordseite des abzweigenden oder einmündenden
        Fahrwassers und Backbordseite des durchgehenden
        Fahrwassers/Backbordseite des abzweigenden oder einmündenden
        Fahrwassers können mit lateralen Zeichen (Zeichen B.11) bezeichnet
        werden. Sie erhalten dann eine Beschriftung wie vorstehend
        beschrieben, sowie ein Toppzeichen.

        Außerdem können abzweigende oder einmündende Fahrwasser mit kardinalen
        Zeichen (Zeichen B.15) und der vorstehenden Beschriftung bezeichnet
        werden.

        ... (Abb.)





B.14 **Reeden**

    (§ 2 Abs. 1 Nr. 3)

    a)  Kennzeichnung allgemeiner Reeden:

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Form: Faßtonne oder Leuchttonne.


                    Beschriftung: mit schwarzen Buchstaben ausgeschriebener oder abgekürzter Name der
                        Reede und ggf. Nummer.













        Toppzeichen (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   gelbes liegendes Kreuz.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Kennung: Fl./Blz., Oc(2)/Ubr.(2) oder Oc(3)/Ubr.(3).

                        ... (Abb.)













        Grenzt die Reede an die Steuerbord- oder Backbordseite eines
        Fahrwassers, so ist diese Seite der Reede mit der entsprechenden
        Fahrwasserseitenbezeichnung gekennzeichnet (Zeichen B.11), die unter
        einem waagerechten Strich zusätzlich den ausgeschriebenen oder
        abgekürzten Namen der Reede und ggf. eine Nummer anzeigt.

        ... (Abb.)


    b)  Kennzeichnung von Reeden für Fahrzeuge, die bestimmte gefährliche
        Güter befördern:

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Form: Faßtonne.


                    Beschriftung: großes schwarzes "P", ggf. mit Nummer.













        Toppzeichen (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   gelbes liegendes Kreuz.

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2937)














    c)  Kennzeichnung von Reeden für unter Quarantäne stehende Fahrzeuge:

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Form: Faßtonne.


                    Beschriftung: großes schwarzes "Q", ggf. mit Nummer.













        Toppzeichen (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   gelbes liegendes Kreuz

                        ... (Abb.)

















B.15 **Gefahrenstellen**

    Allgemeine Gefahrenstellen (z.B. Untiefen, Wracks, Buhnen und sonstige
    Schiffahrtshindernisse).

    Eine allgemeine Gefahrenstelle ist in der Regel mit einem oder
    mehreren kardinalen Zeichen bezeichnet, die für die verschiedenen
    Quadranten den Bezug zur Lage der Gefahrenstelle angeben.

    ... (Abb.)

    a)  Nord-Kardinal-Zeichen:

        *
            *
                *
                    Farbe: schwarz über gelb.


                    Form: Leuchttonne, Bakentonne, Spierentonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Angabe des Bezugs, ggf. abgekürzt, und/oder Kompaßrichtung.


                    Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander, Spitzen oben.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: weiß.


                    Kennung: VQ/SFkl. oder Q/Fkl.

                        ... (Abb.)














    b)  Ost-Kardinal-Zeichen:

        *
            *
                *
                    Farbe: schwarz mit einem breiten waagerechten gelben Band.


                    Form: Leuchttonne, Bakentonne, Spierentonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Angabe des Bezuges, ggf. abgekürzt, und/oder Kompaßrichtung.


                    Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander, Spitzen voneinander.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: weiß.


                    Kennung: VQ(3)/SFkl.(3) oder Q(3)/Fkl.(3).

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2938)














    c)  Süd-Kardinal-Zeichen:

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb über schwarz.


                    Form: Leuchttonne, Bakentonne, Spierentonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Angabe des Bezuges, ggf. abgekürzt, und/oder Kompaßrichtung.


                    Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander, Spitzen unten.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: weiß.


                    Kennung: VQ(6)+LFI/SFkl.(6)+Blk. oder VQ(6)+LFl/Fkl.(6)+Blk.

                        ... (Abb.)














    d)  West-Kardinal-Zeichen:

        *
            *
                *
                    Farbe: gelb mit einem breiten waagerechten schwarzen Band.


                    Form: Leuchttonne, Bakentonne, Spierentonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Angabe des Bezuges, ggf. abgekürzt, und/oder Kompaßrichtung.


                    Toppzeichen: zwei schwarze Kegel übereinander, Spitzen zueinander.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: weiß.


                    Kennung: VQ(9)/SFkl.(9) oder Q(9)/Fkl.(9).

                        ... (Abb.)














    e)  Einzelgefahrenstelle

        Die Gefahrenstelle kann an allen Seiten passiert werden.

        *
            *
                *
                    Farbe: schwarz mit einem breiten waagerechten roten Band.


                    Form: Leuchttonne, Bakentonne, Spierentonne oder Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   Name der Gefahrenstelle.


                    Toppzeichen: zwei schwarze Bälle übereinander.













        Feuer (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    Farbe: weiß.


                    Kennung: Fl(2)/Blz.(2).

                        ... (Abb.)














    f)  Neue Gefahrenstellen

        Bezeichnung wie allgemeine Gefahrenstellen oder Einzelgefahrenstellen,
        jedoch wegen besonderer Umstände mindestens ein Sichtzeichen doppelt
        und ggf. mit einer Radarantwortbake mit der Kennung "D" versehen.





B.16 **Kennzeichnung besonderer Gebiete und Stellen**

    Die Bedeutung ist den Seekarten oder anderen nautischen
    Veröffentlichungen zu entnehmen und ggf. auch aus der Beschriftung des
    Zeichens zu erkennen.

    *
        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Form: beliebig, vorzugsweise Faßtonne, Leuchttonne, Spierentonne oder
                        Stange.













        Beschriftung (wenn vorhanden):

        *
            *
                *
                    *   jeweilige Bedeutung in schwarzen Buchstaben.
















    Toppzeichen (wenn vorhanden):

    *
        *
            *
                *
                    *   gelbes liegendes Kreuz.
















    Feuer (wenn vorhanden):

    *
        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Kennung: Fl/Blz., Oc(2)/Ubr.(2) oder Oc(3)/Ubr.(3), bei dem Beispiel g) nur
                        Fl(5)/Blz.(5).

                        ... (Abb.)
















    Beispiele für Beschriftung:

    a)  Warngebiet

        Grenze eines Gebietes, vor dessen Befahren, z.B. wegen militärischer
        Übungen oder wegen Forschungs- und Vermessungsarbeiten,
        hydrographischer Untersuchungen und ähnliche Arbeiten, gewarnt wird.

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "Warngebiet" oder "Warn.-G".













        Wenn das Warngebiet durch das Zeigen auf Grund besonderer
        Rechtsvorschriften eingeführter Sichtzeichen vorübergehend zum
        Sperrgebiet werden kann, tragen die Faßtonnen, Leuchttonnen,
        Spierentonnen oder Stangen ein

        *
            *
                *
                    Toppzeichen: gelbes liegendes Kreuz.














    b)  Warnstelle

        Stelle (z.B. für militärische Zwecke und für Forschungs- und
        Vermessungsarbeiten, hydrographische und ozeanographische
        Untersuchungen und ähnliche Arbeiten sowie die dazugehörigen Geräte),
        vor deren Annäherung oder Überfahren gewarnt wird.

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "Warnstelle" oder "Warn-St.".














    c)  Fischereigründe

        Begrenzung von Fischereigründen, Schongebieten und Muschelkulturen
        sowie ggf. der Zufahrten zu ihnen.

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "Fischerei" oder "Fisch".


                    Toppzeichen: gelber Körper in Form eines Fisches.














    d)  Baggerschüttstelle

        Begrenzung eines Gebietes, in dem Baggergut verklappt wird.

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "Schüttstelle" oder "Schütt-St.".














    e)  Kabel und Rohrleitungen

        Kennzeichnung von Trassen, Kabeln und Rohrleitungen.

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "Kabel", "K", "Pipeline" oder "Pipe".














    f)  Gemessene Meile

        Zeichen, die eine gemessene Meile bezeichnen;

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "Meile".














    g)  Ozeanographische Meßstationen (ODAS)

        Kennzeichnung schwimmender Einrichtungen, mit denen ozeanographische
        Daten gemessen werden;

        *
            *
                *
                    Beschriftung: "ODAS".


                    Kennzeichnung: Fl(5)/Blz.(5).

















B.17 **Festmachetonne**

    Tonne, an der festgemacht werden darf.

    *
        *
            *
                *
                    Farbe: gelb.


                    Form: Faßtonne, Zylindertonne oder Tonne in beliebiger Form.


                    Beschriftung: mit schwarzen Buchstaben "Festmachen" oder "Festm.".

                        ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2940)

Abschnitt II - Schallsignale

* C.1 Anhalten

    von einem Fahrzeug des öffentlichen Dienstes:

    ein kurzer Ton, ein langer Ton, zwei kurze Töne.
    ... (Abb.) (Fundstelle: BGBl. I 1998, 2941)


C.2 **Durchfahren/Einfahren verboten**

    (Brücke, Sperrwerk, Schleuse kann vorübergehend nicht geöffnet werden)

    vier kurze Töne.
    ... (Abb.)


C.3 **Durchfahren/Einfahren**

    (Brücke/Sperrwerk/Schleuse geöffnet, Hubbrücken dürfen jedoch nur von
    Fahrzeugen durchfahren werden, für die die Durchfahrtshöhe der letzten
    Hubstufe mit Sicherheit ausreicht.)

    a)  für seewärts fahrende Fahrzeuge

        zwei lange Töne, ein kurzer Ton, ein langer Ton.
        ... (Abb.)


    b)  für binnenwärts fahrende Fahrzeuge

        zwei lange Töne, zwei kurze Töne, ein langer Ton.
        ... (Abb.)





C.4 **Sperrung der Seeschiffahrtsstraße**

    zwei Gruppen von drei langen Tönen.
    ... (Abb.)


C.5 **Einfahren in die Zufahrten und Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals von
    See**

    a)  Brunsbüttel (Neue Schleuse):

        ein nach jeweils 7 Sekunden wiederkehrender Ton von 3 Sekunden Dauer.
        ... (Abb.)


    b)  Kiel-Holtenau (Neue Schleuse)

        in die rechte Schleusenkammer:

        ein nach jeweils 7 Sekunden wiederkehrender Ton von 3 Sekunden Dauer.
        ... (Abb.)

        in die linke Schleusenkammer:

        eine nach jeweils 5 Sekunden wiederkehrende Gruppe von zwei Tönen von
        je zwei Sekunden Dauer mit einer Unterbrechung von 1 Sekunde.
        ... (Abb.)





C.6 **Einfahren in die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals vom Kanal aus**

    a)  Brunsbüttel (Neue Schleuse)

        in die rechte Schleusenkammer:

        dauernde Einzelschläge der Glocke.
        ... (Abb.)

        in die linke Schleusenkammer:

        Doppelschläge der Glocke in Zwischenräumen von 4 Sekunden.
        ... (Abb.)


    b)  Kiel-Holtenau (Neue Schleuse)

        in die rechte Schleusenkammer:

        Einzelschläge der Glocke alle 3 Sekunden.
        ... (Abb.)

        in die linke Schleusenkammer:

        Doppelschläge der Glocke alle 3 Sekunden.
        ... (Abb.)

Anlage II Sichtzeichen und Schallsignale der Fahrzeuge

Fundstelle des Originaltextes: BGBl. I 1998, 3252 - 3262; bzgl. der einzelnen Änderungen vgl. Fußnote

II.1 Sichtzeichen II.2 Schallsignale Erläuterung zur Anlage II

* 1. Allgemeines ****

    **Gemäß § 6 Abs. 1 haben Fahrzeuge zusätzlich zu den in den
    Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Sichtzeichen und
    Schallsignalen nur solche nach Maßgabe dieser Anlage zu führen, zu
    zeigen oder zu geben.**


**2.** Zu den Lichtern ****

    **Die nach den Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Lichter
    sind zusätzlich dargestellt.**


**2.1** **Kennzeichnung der Lichter**

    Ist ein Funkellicht vorgeschrieben, so ist als Zeitmaß mindestens 120
    Lichterscheinungen in der Minute einzuhalten.


2.2 **Darstellung der Lichter**

    Rundumlicht in der angegebenen Farbe,
    ... (Abb.)

    festes Licht in der angegebenen Farbe, sichtbar über einen begrenzten
    Horizontbogen,
    ... (Abb.)

    festes Licht in der angegebenen Farbe, sichtbar über einen begrenzten
    Horizontbogen, vom Beobachter abgekehrte Richtung,
    ... (Abb.)

    Funkellicht in der angegebenen Farbe, sichtbar über den ganzen
    Horizont,
    ... (Abb.)

    Gleichtaktlicht in der angegebenen Farbe, sichtbar über den ganzen
    Horizont,
    ... (Abb.)

    auf und nieder bewegtes Licht in der angegebenen Farbe, sichtbar über
    den ganzen Horizont,
    ... (Abb.)

    Leuchtkugel mit Sternen in der angegebenen Farbe.
    ... (Abb.)


3.  Zu den Schallsignalen ****

    **Darstellung der Schallsignale**

    1 langer Ton
    **... (Abb.)**

    1 kurzer Ton
    **... (Abb.**

    Glockenschlag
    **... (Abb.)**

    rasches Läuten der Glocke.
    **... (Abb.)**

II.1 Sichtzeichen der Fahrzeuge

* 1. Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes bei Erfüllung polizeilicher Aufgaben ****

    **(§ 7)**

    **Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes haben bei der Erfüllung
    polizeilicher Aufgaben, wenn dadurch die Sicherheit und Leichtigkeit
    des Verkehrs gefährdet wird, zu zeigen:**

    **ein dauerndes blaues Funkellicht.**

    **Gleiches gilt für Fahrzeuge der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
    Schiffbrüchiger bei der Durchführung eines Rettungseinsatzes.**

    **... (Abb.)**


**2.** Zollfahrzeuge ****

    **Bei Nacht:**

    **drei grüne Rundumlichter senkrecht übereinander.**

    **... (Abb.)**

    **Am Tage:**

    **eine viereckige grüne Flagge an beliebiger Stelle.**


**3.** Fahrzeuge der Bundeswehr und der Bundespolizei sowie
    Maschinenfahrzeuge, die Schießscheiben schleppen ****

    **Fahrzeuge der Bundeswehr und der Bundespolizei sowie
    Maschinenfahrzeuge, die Schießscheiben schleppen, denen sich bei Nacht
    Fahrzeuge in Gefahr drohender Weise nähern und von denen ein
    ausreichender Abstand zu halten ist:**

    **Leuchtkugeln mit weißen Sternen.**

    **... (Abb.)**


**4.** **(aufgehoben)**


**5.** Fähren ****

    **(§ 2 Abs. 1 Nr. 12)**


**5.1** **Nicht freifahrende Fähren in Fahrt**

    Bei Nacht:

    ein grünes Rundumlicht über einem weißen Rundumlicht.

    ... (Abb.)


5.2 **Freifahrende Fähren auf dem Nord-Ostsee-Kanal, der Trave und der
    Warnow in Fahrt**

    Bei Nacht:

    je ein gelbes Gleichtaktlicht im Topp sowie vorn und hinten an jeder
    Seite (bei den Ecklichtern nur sichtbar im fahrzeugabgewandten
    Sichtwinkel).

    ... (Abb.)


6.  Fahrzeuge und Schub- und Schleppverbände, die bestimmte gefährliche
    Güter befördern (§ 2 Abs. 1 Nr. 16) und leere Fahrzeuge im Sinne des §
    30 Abs. 1 Nr. 2 sowie auf dem Nord-Ostsee-Kanal die bekannt gemachten
    besonders gefährlichen Fahrzeuge, Schub- und Schleppverbände

    Bei Nacht:

    ein rotes Rundumlicht.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    die Flagge "B" des Internationalen Signalbuches.

    Auf dem Nord-Ostsee-Kanal müssen diese Sichtzeichen an der Backbord-
    Rah oder an anderer geeigneter, von vorn gut sichtbarer Stelle der
    Backbordseite geführt werden.

    Diese Sichtzeichen sind auch zu führen, wenn die Fahrzeuge ankern oder
    festgemacht haben.

    Von dieser Regelung sind Kriegsfahrzeuge ausgenommen.

    ... (Abb.)


7.  (aufgehoben)


8.  (aufgehoben)


9   Schwimmendes Zubehör, das von Fahrzeugen, die baggern oder
    Unterwasserarbeiten ausführen, bei ihrem Einsatz verwendet wird ****

    **Bei Nacht:**

    **ein weißes Rundumlicht.**

    **... (Abb.)**

    **Am Tage:**

    **eine viereckige rote Tafel.**

    **... (Abb.)**


**10.** Manövrierbehinderte Fahrzeuge, die im Fahrwasser baggern oder
    Unterwasserarbeiten ausführen ****

    **Manövrierbehinderte Fahrzeuge, die im Fahrwasser baggern oder
    Unterwasserarbeiten ausführen, haben, wenn an keiner Seite eine
    Behinderung besteht, zusätzlich zu der Bezeichnung nach Regel 27
    Buchstabe b der Kollisionsverhütungsregeln an jeder Seite zu führen:**

    **Bei Nacht:**

    **zwei grüne Rundumlichter senkrecht übereinander.**

    **... (Abb.)**

    **Am Tage:**

    **zwei Rhomben senkrecht übereinander.**

    **... (Abb.)**


**11.** Festgemachte Fahrzeuge, schwimmende Anlagen (§ 2 Abs. 1 Nr. 5) und
    außergewöhnliche Schwimmkörper (§ 2 Abs. 1 Nr. 6)


11.1 **Bei einer Fahrzeuglänge von weniger als 50 m**

    Bei Nacht:

    ein weißes Rundumlicht mittschiffs an der Fahrwasserseite oder an dem
    am weitesten zum Fahrwasser reichenden Ende, möglichst in Deckshöhe.

    ... (Abb.)


11.2 **Bei einer Fahrzeuglänge von 50 m und mehr**

    Bei Nacht:

    je ein weißes Rundumlicht vorn und hinten an der Fahrwasserseite,
    möglichst in Deckshöhe.

    ... (Abb.)


11.3 **Ausnahmen und Sonderregelungen**

    Festgemachte Fahrzeuge brauchen, ausgenommen auf dem Nord-Ostsee-
    Kanal, keine Sichtzeichen zu führen, wenn die Umrisse des Fahrzeugs
    durch andere Lichtquellen ausreichend und dauernd erkennbar sind oder
    das Fahrzeug im Bereich einer Liegestelle liegt, deren Umrisse
    ausreichend und dauernd erkennbar sind.

    Dies gilt auch für schwimmende Anlagen und außergewöhnliche
    Schwimmkörper. Auf dem Nord-Ostsee-Kanal brauchen Sportfahrzeuge an
    den dafür bestimmten Liegestellen keine Lichter zu führen.

    Sind zwei oder mehrere Fahrzeuge nebeneinander festgemacht, so braucht
    nur das dem Fahrwasser am nächsten liegende Fahrzeug das Sichtzeichen
    zu führen. Dies gilt auch für außergewöhnliche Schwimmkörper.

    Fahrzeuge auf dem Nord-Ostsee-Kanal, die in den Weichengebieten aus
    anderen als verkehrs- oder wetterbedingten Gründen liegen, haben das
    Sichtzeichen zu zeigen; bei einem Schleppverband hat jedes Fahrzeug
    die Sichtzeichen zu führen.


11.4 **Fahrzeuge, die an einer Festmachetonne B.17 der Anlage I liegen**

    Diese Fahrzeuge haben das Sichtzeichen für Ankerlieger nach Regel 30
    der Kollisionsverhütungsregeln zu führen.


12. Fahrzeuge mit Seelotsen auf dem Nord-Ostsee-Kanal (§ 2 Abs. 1 Nr. 18a)
    vor dem Auslaufen aus der Schleuse zum Kanal

    Die Sichtzeichen sind vor dem Auslaufen aus der Schleuse zum Kanal zu
    setzen.


12.1 **Verkehrsgruppen 1 und 2**

    Am Tage:

    die Flagge "H" des Internationalen Signalbuches.

    ... (Abb.)


12.2 **Verkehrsgruppe 3**

    keine besondere Kennzeichnung.


12.3 **Verkehrsgruppe 4**

    Bei Nacht:

    ein grünes Rundumlicht.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    ein schwarzer Zylinder.

    ... (Abb.)


12.4 **Verkehrsgruppen 5 und 6**

    Bei Nacht:

    zwei grüne Rundumlichter senkrecht übereinander.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    ein schwarzer Zylinder, darunter ein schwarzer Ball.

    ... (Abb.)

    Die Sichtzeichen der Verkehrsgruppen 4 bis 6 müssen an der Steuerbord-
    Rah oder an anderer geeigneter, von vorn gut sichtbarer Stelle der
    Steuerbordseite geführt werden.


13. Freifahrer auf dem Nord-Ostsee-Kanal (§ 2 Abs. 1 Nr. 15)
    einschließlich des Einlaufens in die Schleusen

    Die Sichtanzeigen sind vor dem Einlaufen in die Schleusen zum Kanal zu
    setzen.


13.1 **Verkehrsgruppe 1**

    Bei Nacht:

    ein gelbes Rundumlicht mindestens 1,50 m senkrecht unterhalb des
    vorderen Topplichtes.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    die Flagge "N" des Internationalen Signalbuches.

    ... (Abb.)


13.2 **Verkehrsgruppe 2**

    Bei Nacht:

    ein gelbes Rundumlicht mindestens 1,50 m senkrecht unterhalb des
    vorderen Topplichtes.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    die Flagge "N" und darunter den Zahlenwimpel "2" des Internationalen
    Signalbuches.

    ... (Abb.)


13.3 **Verkehrsgruppe 3**

    Bei Nacht:

    ein gelbes Rundumlicht mindestens 1,50 m senkrecht unterhalb des
    vorderen Topplichtes.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    die Flagge "N" und darunter den Zahlenwimpel "3" des Internationalen
    Signalbuches.

    ... (Abb.)


13.4 **Verkehrsgruppe 4**

    Bei Nacht:

    ein gelbes Rundumlicht mindestens 1,50 m senkrecht unterhalb des
    vorderen Topplichtes, ein grünes Rundumlicht.

    ... (Abb.)

    Am Tage:

    die Flagge "N" und darunter den Zahlenwimpel "4" des Internationalen
    Signalbuches, ein schwarzer Zylinder.

    ... (Abb.)

    Die Sichtzeichen der Verkehrsgruppe 4 müssen an der Steuerbord-Rah
    oder an anderer geeigneter, von vorn gut sichtbarer Stelle der
    Steuerbordseite geführt werden.


14. Am Ufer festgekommene Fahrzeuge auf dem Nord-Ostsee-Kanal an der
    Seite, an der vorbeigefahren werden darf ****

    **Bei Nacht:**

    **ein weißes Rundumlicht an dem am weitesten ins Fahrwasser reichenden
    Fahrzeugteil.**

    **... (Abb.)**


**15.** Fahrzeuge, die einen Seelotsen anfordern ****


**15.1** **Bei den Außenstationen der Seelotsenreviere für die Revierfahrten,
    auf der Reede vor Bremerhaven für die Fahrt nach der Außenstation des
    Lotsenfahrzeugs oder nach den stadtbremischen Häfen in Bremen oder auf
    der Reede vor Brunsbüttel für die Fahrt nach der Außenstation des
    Lotsenfahrzeugs oder nach Hamburg**

    Am Tage:

    die Flagge "G" des Internationalen Signalbuches.

    ... (Abb.)


15.2 **Bei der Station des Lotsenfahrzeugs in der Jade/Weser- Ansteuerung
    für die Fahrt nach Wilhelmshaven, auf der Reede vor Bremerhaven für
    die Fahrt nach einem niedersächsischen Hafen im Wesergebiet oder auf
    den Reeden vor Brunsbüttel und Kiel-Holtenau für die Fahrtstrecken des
    Nord-Ostsee-Kanals**

    Am Tage:

    die Flagge "G" des Internationalen Signalbuches und der darunter
    gesetzte Wimpel 1.

    ... (Abb.)


16. Fahrzeuge, die einen Seelotsen absetzen wollen ****

    **Am Tage:**

    **die halbgehißte Flagge "G" des Internationalen Signalbuches.**

    **... (Abb.)**

II.2 Schallsignale der Fahrzeuge

* 1. Achtungssignal ****

    **Das Schallsignal ist in allen Fällen zu geben, in denen die
    Verkehrslage ein Achtungssignal erfordert, insbesondere**

    **beim Einlaufen in andere Fahrwasser und Häfen, beim Auslaufen aus
    ihnen sowie aus Schleusen und beim Verlassen von Liege- und
    Ankerplätzen und**

    **auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei der Annäherung an schwimmende Geräte
    und an Stellen, die durch ein Sichtzeichen A.4 (Anlage I)
    gekennzeichnet sind, sowie beim Ablegen von der Bunkerstation
    Projensdorf, wenn das Fahrzeug westwärts fahren will.**

    **Ein Maschinenfahrzeug, das Schießscheiben schleppt, hat das
    Schallsignal zu geben, wenn sich bei Nacht ein Fahrzeug in Gefahr
    drohender Weise nähert.**


1.1 **Auf allen Seeschiffahrtsstraßen mit Ausnahme auf dem Nord-Ostsee-
    Kanal:**

    ein langer Ton.
    ... (Abb.)


1.2 **Auf dem Nord-Ostsee-Kanal:**


1.2.1 Westwärts fahrende Fahrzeuge:

    ein langer Ton.
    ... (Abb.)


1.2.2 Ostwärts fahrende Fahrzeuge:

    zwei lange Töne.
    ... (Abb.)


2.  Gefahr- und Warnsignal ****


**2.1** **Allgemeines Gefahr- und Warnsignal**

    Gefährdet ein Fahrzeug ein anderes Fahrzeug oder wird es durch dieses
    selbst gefährdet, hat es soweit möglich rechtzeitig das Schallsignal
    zu geben:

    ein langer Ton, vier kurze Töne,
    ... (Abb.)

    ein langer Ton, vier kurze Töne.
    ... (Abb.)


2.2 **Bleib-weg-Signal**

    Werden auf Fahrzeugen oder Schub- und Schleppverbänden bestimmte
    gefährliche Güter oder radioaktive Stoffe im Sinne von § 2 Abs. 1 Nr.
    16 frei oder drohen freizuwerden oder besteht Explosionsgefahr, ist
    das folgende Schallsignal so lange zu geben, wie die Verkehrslage es
    erfordert:

    ein kurzer Ton, ein langer Ton; das Signal ist in jeder Minute
    mindestens 5mal hintereinander mit jeweils 2 Sekunden Zwischenpause zu
    geben; sofern entsprechende Einrichtungen an Bord sind, ist das
    Schallsignal gleichzeitig als Lichtsignal mit einem weißen Rundumlicht
    zu geben.

    ... (Abb.)

    Im Bereich von Liege- und Umschlagsstellen ist das Signal auch von dem
    für den Betrieb der Umschlagsanlage Verantwortlichen zu geben.

    Für die Ausrüstung zum Geben der Schallsignale von Umschlaganlagen
    gilt Anlage III der Kollisionsverhütungsregeln sinngemäß.


2.3 **Warnsignal auf dem Nord-Ostsee-Kanal "ich vermindere meine
    Geschwindigkeit"**

    Vermindert ein Fahrzeug seine Geschwindigkeit, während sich ein
    anderes Fahrzeug nähert, hat es rechtzeitig das Schallsignal zu geben:

    ein langer Ton, drei kurze Töne,
    ... (Abb.)

    ein langer Ton, drei kurze Töne.
    ... (Abb.)


2.4 **Warnsignal auf dem Nord-Ostsee-Kanal "ich will anlegen"**

    Will ein Fahrzeug in einem Hafen oder an einer Umschlagsstelle
    festmachen, während sich ein anderes Fahrzeug nähert, hat es
    rechtzeitig das Schallsignal zu geben:

    ein langer Ton, drei kurze Töne.
    ... (Abb.)


3.  Schallsignale bei verminderter Sicht ****


**3.1** **Auf dem Nord-Ostsee-Kanal haben in Fahrt befindliche Fahrzeuge mit
    Ausnahme der Fähren an Stellen, die durch Sichtzeichen B.1 (Anlage 1)
    gekennzeichnet sind, das Schallsignal zu geben:**


3.1.1 westwärts fahrende Fahrzeuge:

    ein langer Ton;
    ... (Abb.)


3.1.2 ortswärts fahrende Fahrzeuge:

    zwei lange Töne.
    ... (Abb.)

    Im übrigen ist das Schallsignal bei Erfordernis zu geben.


3.2 **Bugsierte Maschinenfahrzeuge in Fahrt**

    Abweichend von Regel 35 Buchstabe a und b der
    Kollisionsverhütungsregeln ist das Schallsignal mindestens alle 2
    Minuten zu geben:

    ein langer Ton, ein kurzer Ton, zwei lange Töne.
    ... (Abb.)

    Die bugsierenden Schlepper dürfen das Schallsignal nach Regel 35
    Buchstabe c der Kollisionsverhütungsregeln nicht geben.


3.3 **Fähren während der ganzen Fahrt**


3.3.1 Nicht freifahrende Fähren:

    dauernde Einzelschläge der Glocke.
    ... (Abb.)


3.3.2 Freifahrende Fähren:

    ein kurzer Ton, zwei lange Töne.
    ... (Abb.)


4.  (aufgehoben)


5.  Ausweichsignal ****

    **(§ 24 Abs. 3)**


**5.1** **Hinweissignal "Ich will links ausweichen" sowie auf dem Nord-Ostsee-
    Kanal das Antwortsignal des Gegenkommers:**

    ein langer Ton mit zwei Gruppen von zwei kurzen Tönen.
    ... (Abb.)


5.2 (aufgehoben)


6.  Anforderungssignal ****

    **"Brücke/Sperrtor/Schleuse öffnen"**


6.1 **Auf allen Seeschiffahrtsstraßen mit Ausnahme auf der Trave (bei
    Hubbrücken mit zwei Hubstufen "öffnen bis zur 1. Hubstufe"):**

    zwei lange Töne.
    ... (Abb.)


6.2 **Auf der Trave**


6.2.1 Seewärts fahrende Fahrzeuge:

    zwei lange Töne.
    ... (Abb.)


6.2.2 Binnenwärts fahrende Fahrzeuge:

    zwei Gruppen von zwei langen Tönen.
    ... (Abb.)


6.3 **Bei Hubbrücken mit zwei Hubstufen "öffnen bis zur letzten
    Hubstufe":**

    zwei lange Töne, ein kurzer Ton.
    ... (Abb.)


7.  Schleppersignale ****


**7.1** **Hinweissignal "Ich möchte einen Schlepper":**

    ein kurzer Ton, ein langer Ton, ein kurzer Ton, ein langer Ton.
    ... (Abb.)


7.2 **Manövriersignale beim Schleppen**


7.2.1 Hinweissignal "Bugschlepper Schleppleine nehmen, anschleppen (antauen)
    oder loswerfen":

    ein langer Ton, zwei kurze Töne, ein langer Ton.
    ... (Abb.)


7.2.2 Hinweissignal "Heckschlepper Schleppleine nehmen, anschleppen
    (antauen) oder loswerfen":

    ein langer Ton, zwei kurze Töne, zwei lange Töne.
    ... (Abb.)


7.2.3 Hinweissignal "Bugschlepper nach Steuerbord schleppen (austauen)":

    ein kurzer Ton.
    ... (Abb.)


7.2.4 Hinweissignal "Bugschlepper nach Backbord schleppen (austauen)":

    zwei kurze Töne.
    ... (Abb.)


7.2.5 Hinweissignal "Heckschlepper zurückschleppen (zurücktauen)":

    drei kurze Töne.
    ... (Abb.)


7.2.6 Hinweissignal "Heckschlepper nach Steuerbord schleppen (austauen)":

    drei kurze Töne und nach einer Pause ein weiterer kurzer Ton.
    ... (Abb.)


7.2.7 Hinweissignal "Heckschlepper nach Backbord schleppen (austauen)":

    drei kurze Töne und nach einer Pause zwei weitere kurze Töne.
    ... (Abb.)


7.2.8 Hinweissignal "Manöver verlangsamen oder einstellen":

    ein langer Ton.
    ... (Abb.)


7.2.9 Hinweissignal "Gefahr":

    fünf kurze Töne oder mehr.
    ... (Abb.)


8.  (aufgehoben)

Anlage III Darstellung des Geltungsbereichs der Schiffahrtsstraßen-Ordnung (zu § 1 Abs. 5)

(Inhalt: nicht darstellbare kartographische Karte; Fundstelle: BGBl. I 1998, 3264)

Anhang EV Auszug aus EinigVtr Anlage I Kapitel XI Sachgebiet D Abschnitt III (BGBl. II 1990, 889, 1108)

Bundesrecht tritt in dem in Artikel 3 des Vertrages genannten Gebiet mit folgenden Maßgaben in Kraft: 1. - 7. ...

  1. Seeschiffahrtsstraßen-Ordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. April 1987 (BGBl. I S. 1266), geändert durch Verordnung vom 8. August 1989 (BGBl. I S. 1583),

    mit folgender Maßgabe:

    Sämtliche bisherigen Seegewässer der Deutschen Demokratischen Republik gelten bis zu einer anderweitigen Regelung als Seeschiffahrtsstraßen im Sinne dieser Verordnung.

...

Was ist Bundesgit?

Bundesgit ist der Versuch, die Mechanismen der Versionskontrolle von Software auf deutsche Gesetze anzuwenden. Diese Seite wurde automatisch aus den Inhalten des zugehörigen GitHub Repositories erzeugt.

Was ist GitHub?

GitHub ist ein Verzeichnis, das Programmierer zum Entwickeln und Veröffentlichen oft freier Software-Projekte nutzen können. GitHub basiert auf dem Versions-Management-System Git.

Wie funktioniert Git?

Mit Git können Entwickler von verschiedenen Orten aus gemeinsam an einem Software-Projekt arbeiten. Einzelne Arbeitsschritte können nachverfolgt und die Arbeit unterschiedlicher Menschen zu einem Gesamtwerk zusammengefügt werden.

Was hat das mit Gesetzen zu tun?

Die Ausarbeitung von Gesetzen ähnelt bei genauerem Hinsehen der Entwicklung von Software. Die Nutzung eines Versions-Management-Systems kann den Entstehungsprozess von Gesetzen transparenter und im Rückblick nachvollziehbar machen ( TED-Talk zum Thema).

Wer betreibt Bundesgit?

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